"Täglich grüßt das Murmeltier": So lautet wohl das Motto für die aktuelle Dortmund-Saison. Auf ein paar erfolgreiche Spiele wie zuletzt gegen Union (6:0) und St. Pauli (2:0) folgten oft Enttäuschungen. Das 1:1 im Hinspiel gegen Lille und die 0:1-Pleite am Wochenende gehörten dazu.
Das Problem der BVB-Mannschaft ist die fehlende Konstanz. Trainer Niko Kovač weiß vor einem Spiel nie, ob seine Spieler eine bärenstarke Leistung abliefern oder, wie gegen Augsburg, das Spielen mehr oder weniger einstellen. Gerade für die Dortmunder Fans ist das ebenfalls belastend. Sie kennen die Leistungsschwankungen schon länger, bereits unter Nuri Sahin und Edin Terzić war die fehlende Konstanz das größte Problem.
Dennoch gibt es einige wenige Lichtblicke auch in dieser Spielzeit. Zum Beispiel Nico Schlotterbeck. Der Innenverteidiger stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft, hängt sich voll rein. Die Konsequenz: Mit dem 25-Jährigen soll wohl zeitnah über eine Vertragsverlängerung gesprochen werden.
Ein weiterer Spieler, der regelmäßig Top-Leistungen bei den Schwarz-Gelben abruft, ist Serhou Guirassy. Der Nationalspieler von Guinea kam erst im vergangenen Sommer für 18 Millionen Euro vom VfB Stuttgart und macht beim BVB da weiter, wo er bei den Schwaben aufgehört hatte. Er schießt ein Tor nach dem anderen.
In bisher 34 Partien traf der Stürmer 24 Mal. In der Bundesliga sind es alleine 14 Treffer, womit Guirassy fast ein Drittel aller Dortmund-Tore erzielte.
Wie "Sky" nun berichtet machen sich die Klub-Bosse jedoch sorgen. Demnach soll sich vor allem Trainer Niko Kovač um seinen Stürmer Gedanken machen. Konkret geht es um die Angst, Guirassy könne sich im Saison-Endspurt noch verletzen. Denn mit seinen Toren ist der 29-Jährige extrem wichtig, damit der BVB doch noch eine Chance auf das internationale Geschäft hat.
"Ich würde mir schon wünschen, dass er ein bisschen weniger spielen kann", erklärte Kovač auf der Pressekonferenz vor dem Rückspiel in der Champions League in Lille. "Aber wir haben auf der Position nur ihn als richtigen Stoßstürmer. Deshalb muss er da durch."
Das lässt sich auch anhand der Einsatzzeiten belegen. Wettbewerbsübergreifend fehlte Guirassy nur bei vier Spielen. Zu Saisonbeginn fiel er mit einer Knieverletzung noch in den ersten beiden Bundesliga-Partien und im DFB-Pokal aus, im November fehlte er wegen eines Infekts gegen Freiburg. In allen anderen Spielen wurde er eingesetzt, stand nur zwei Mal nicht in der Startelf.
Dass Guirassy so oft ran muss, hängt auch mit der Kaderplanung im vergangenen Sommer zusammen. Sportdirektor Sebastian Kehl, Sportvorstand Lars Ricken und der damalige Kaderplaner Sven Mislintat hatten die Verpflichtung eines Guirassy-Ersatzes diskutiert, sich letztlich aber dagegen entschieden. Dazu kamen noch die Ausleihen von Sébastien Haller (zu Leganés und Utrecht) und Youssoufa Moukoko (Nizza).
Guirassy selbst spielt die Belastung noch herunter. Auf der Pressekonferenz sagte er zwar: "Am Ende eines Spiels puste ich schon mal durch", er fügte dennoch an, "aber ich bin grundsätzlich in Form".