Zum ersten Mal seit 2018 steht Eintracht Frankfurt wieder im DFB-Pokalfinale. In einem packenden Halbfinale setzte sich die SGE am Mittwochabend gegen den VfB Stuttgart mit 3:2 durch. Nachdem die Hessen in der ersten Halbzeit noch schwach spielten und mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen gingen, drehte das Team von Trainer Oliver Glasner im zweiten Durchgang die Partie.
Mario Götze sagte im Anschluss freudestrahlend bei der ARD, dass es wichtig gewesen sei, "endlich mal wieder ein Spiel zu gewinnen." In der Liga wartet die SGE seit Februar auf einen Sieg. Danach fügte Götze an: "Mit den 90 Minuten war uns klar, dass wir in ein Finale einziehen können. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde."
Allerdings waren die Emotionen direkt nach dem Abpfiff nicht ganz so schön. Es kam zu einer Rudelbildung zwischen VfB- und Eintracht-Profis. Der Auslöser: Nach Abpfiff der Partie hatten Kolo Muani, Evan N'Dicka und Dina Ebimbe ausgerechnet vor der Canstatter Kurve gejubelt, der Tribüne für die VfB-Fans.
Besonders die VfB-Profis Dan-Axel Zagadou und Serhou Guirassy fanden das mehr als unpassend und fingen an, wild mit den SGE-Spielern zu diskutieren. Erst Glasner und weitere Mitspieler und Betreuer der beiden Teams brachten die Streithähne auseinander.
Stuttgart-Torhüter Fabian Bredlow wählte zu dem Vorfall klare Worte im ARD-Interview: "Das hat für mich ganz klar was mit Respekt zu tun. Deswegen haben sich alle von uns aufgeregt, einige sind aber auch hingegangen. Das ist einfach eine Sache von Respekt und gehört sich nicht."
Ganz so aufgebracht bewertete der VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth die Situation allerdings nicht. Laut ihm sei es "von Anfang an hitzig" gewesen, was sich auch an den vielen Gelben Karten in der ersten Halbzeit widergespiegelt hätte. "Wir hatten trotz allem eine überragende Atmosphäre. Von daher kochen dann auch mal kurz die Emotionen hoch. Am Ende haben sich alle entschuldigt."
Für Eintracht Frankfurt ordnete Sportvorstand Markus Krösche die Rudelbildung nach Abpfiff ein, sah die Situation ähnlich wie Wohlgemuth. Laut Krösche gehören Emotionen zu so einem Pokal-Halbfinale. "Man darf die Dinge jetzt nicht überbewerten." Trotzdem stellte der 43-Jährige auch klar: "Es war sicher keine Waisenknaben-Handlung."