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In fünf Spielen begeisterte das DFB-Team der Männer bei der EM 2024 die Fans im eigenen Land, entfachte eine Euphorie, wie es sie rund um die deutsche Nationalmannschaft schon lange nicht mehr gegeben hatte. Am 5. Juli platzte der Traum vom Titel im eigenen Land schließlich, als sich die DFB-Elf Spanien geschlagen geben musste.
Das Ausscheiden im Viertelfinale war allerdings nicht der emotionale Schlusspunkt. Denn am Tag darauf hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann mit den Tränen zu kämpfen, berührte mit seinen Worten die Fans.
"Wir haben es geschafft, die Menschen zu einen. Und ich hoffe, dass wir es auch nachhaltig hinkriegen, die Symbiose in weit wichtigeren Bereichen fortzusetzen", sagte Nagelsmann auf der abschließenden EM-Pressekonferenz des DFB.
Es waren Worte, die auch Olaf Scholz gefallen haben. "Julian Nagelsmann hat ein tolles Team geformt und hinterher hat er auch das Richtige gesagt", befand der Bundeskanzler auf seinem offiziellen Tiktok-Kanal. "Wir leben in einem tollen Land. Wenn wir zusammenhalten und nach vorne schauen, dann können wir auch viel schaffen. So soll es sein."
Und weil der Bundeskanzler derart Gefallen an den Auftritten des DFB-Teams bei der EM 2024 gefunden hat, sprach er im Anschluss an das Turnier eine Einladung aus. Zwei Tage nach dem DFB-Aus hat Scholz Nagelsmann angerufen und die gesamte Delegation ins Kanzleramt eingeladen.
Ein Termin wurde dabei nicht direkt ausgemacht, schnell stellte sich die Frage, wann ein Besuch überhaupt möglich wäre. Die Nationalspieler verabschiedeten sich nach der Pleite gegen Spanien schließlich in den Urlaub und verteilten sich dabei in der ganzen Welt.
Mittlerweile sind die DFB-Stars aus dem Urlaub zurückgekehrt, in Deutschland befinden sie sich damit aber nicht zwangsläufig. Mit ihren Vereinen bereiten sich Florian Wirtz, Kai Havertz und Co. dieser Tage auf die neue Saison vor. Die Bayern-Stars sind dafür nach Südkorea gereist, die deutschen Barça-Profis sind ebenso wie Antonio Rüdiger mit Real Madrid in den USA unterwegs.
Die Terminfindung ist aber nicht nur aufgrund des gut gefüllten Kalenders der Fußballprofis schwierig. Denn auch der Bundeskanzler hat zahlreiche Verpflichtungen. Ganz primär hat er zwischen all seinen Terminen aktuell aber vor allem eines: Urlaub.
Zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hatte Scholz seinen letzten offiziellen Auftritt, bevor er sich in die Sommerpause verabschiedet hat. Diesen unterbrach er zwar kurzzeitig für den Gefangenenaustausch mit Russland. Dem Anschein nach und in Anbetracht der politischen Lage ist aber wohl dennoch eine Auszeit bis Mitte August geplant.
Ab dem 16. August beginnt für die meisten deutschen Nationalspieler die neue Saison mit der ersten Runde des DFB-Pokals oder dem Ligaauftakt in England, Spanien sowie Italien. Eine Woche später startet auch die Bundesliga in die neue Spielzeit. Wann findet sich also die Zeit für einen Besuch der DFB-Profis im Kanzleramt?
"Der DFB und das Kanzleramt werden zum gegebenen Zeitpunkt informieren", reagiert der DFB auf eine Anfrage von watson zunächst knapp. "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir keine weiteren Informationen weitergeben."
Etwas ausführlicher bezieht indes das Bundeskanzleramt Stellung. Auf Anfrage von watson erklärt eine Regierungssprecherin:
Da ein solches Treffen wohl kaum auf eine Stufe mit einem Gefangenenaustausch gestellt werden kann, dürfte Scholz seinen Urlaub für ein Treffen mit den deutschen Nationalspielern kaum unterbrechen.
Auch erscheint es unwahrscheinlich, dass die DFB-Stars inmitten einer regulären Woche, also zwischen ihren Vereinsspielen am Wochenende, aus ganz Europa nach Berlin reisen. Realistischer dürfte es sein, dass Nagelsmann mit seinem Team während einer der anstehenden Länderspielpausen im Kanzleramt vorbeischaut.
Die erste Abstellperiode steht vom 2. bis zum 10. September an, die zweite vom 7. bis zum 15. Oktober und die dritte vom 11. bis zum 19. November.
Dabei findet in jeder Länderspielpause je ein Heimspiel statt, allerdings kein einziges in Berlin. Stattdessen tritt das DFB-Team in Düsseldorf, München sowie Freiburg an. Organisatorisch bleibt das Zusammenkommen im Kanzleramt damit eine Herausforderung.
