Mick Schumacher wartet nach anderthalb Jahren in der Formel 1 weiterhin auf seine ersten WM-Zähler. Zuletzt in Kanada konnte er sich mit Platz sechs zwar eine bessere Startposition als je zuvor sichern, in Runde 20 streikte jedoch sein Fahrzeug und Schumacher schied wieder einmal punktlos aus.
Mehr als Schumachers anhaltende Punktlosigkeit stört die Verantwortlichen bei Team Haas jedoch die Häufigkeit der Unfälle und die damit einhergehenden Schäden am Fahrzeug. Schon vor dem Rennen in Baku betonte Teamchef Günther Steiner, dass er in Zukunft weniger Unfälle erwarte.
Wie inzwischen bekannt wurde, wollte Steiner seinen deutschen Piloten schon vor dem Aserbaidschan-Grand-Prix aus dem Team werfen. Ferrari, mit denen Haas einen Kooperationsvertrag hat, soll jedoch darauf bestanden haben, dass ein Cockpit weiterhin mit Nachwuchshoffnung Mick Schumacher besetzt wird.
Nun ist Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg seinem Landsmann zur Seite gesprungen: Im Gespräch mit "Sport Bild" relativierte er den aktuellen Medientrubel um den 23-Jährigen: "Es war jetzt das erste Mal, dass es für ihn ein bisschen unangenehmer wurde in Sachen Medienlandschaft. Im letzten Jahr war das ja Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist leider im Sportler-Leben immer so, dass es auch mal schwieriger wird."
Sein Tipp an Schumacher: "Konzentriert bleiben, Verbesserungsvorschläge annehmen und das machen, was er kann: Auto fahren. Mick braucht nur einen Erfolgsmoment, und alles ist vergessen. Da muss er drauf hinarbeiten."
Die Vorgehensweise von Haas-Teamchef Steiner findet Rosberg gänzlich unangemessen. "Für einen jungen Rennfahrer ist es Herausforderung genug, in so einer Situation wieder auf sein Können zu vertrauen. Da braucht man keinen Teamchef, der die Öffentlichkeit aufwühlt", urteilte ergegenüber "Sport Bild".
Unabhängig davon, ob Schumacher weiterhin an sich glaubt und demnächst womöglich seine ersten WM-Punkte sammelt, scheint eine Zusammenarbeit mit Haas über das Jahresende hinaus unwahrscheinlich: Steiner hat wohl mit dem Deutschen abgeschlossen, Schumacher würde derweil bei jedem anderen Rennstall in einem besseren Auto sitzen. Zuletzt war spekuliert worden, ob Schumacher womöglich Sebastian Vettel im Aston Martin beerben könnte.
(kpk)