Nach einer rund einmonatigen Pause ist die Formel 1 wieder zurück im Rennbetrieb. Beim Großen Preis der USA im texanischen Austin leitet die Rennserie den Saisonendspurt ein. Sechs Rennen sind noch zu fahren und im WM-Kampf ist noch alles offen, sowohl in der Team- als auch in der Fahrerwertung.
Bei den Fahrern führt Red-Bull-Pilot Max Verstappen mit 52 Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, Lando Norris im McLaren. In der Konstrukteurswertung ist es umgekehrt: Hier hat McLaren einen Vorsprung von 41 Punkten auf Red Bull.
Und wie es immer war in der Königsklasse des Motorsports, wird der WM-Kampf auch abseits der Strecke ausgetragen. McLaren veranlasste bei den FIA-Kontrolleuren jüngst eine genaue Untersuchung des Unterbodens am Red Bull, um Unruhe ins Lager des Konkurrenten zu bringen. Red Bull wiederum griff in Person von Motorsportberater Helmut Marko McLaren-Fahrer Lando Norris an.
Markos Kommentare zu Norris' vermeintlicher mentaler Schwäche veranlassten McLaren-CEO Zak Brown zu einem bissigen Konter.
Im Vorfeld des Rennens in Austin hatte Helmut Marko erklärt, sein Fahrer Max Verstappen sei "mental und fahrerisch der Beste". "Norris hat eine Startschwäche, außerdem ist er nicht der Stärkste im Kopf", sagte Marko und führte aus: "Dabei wird der Druck mit jedem Rennen größer, weil in Wahrheit muss er jedes Mal gewinnen, um den Rückstand noch aufzuholen. Da tut sich Max beim Verteidigen schon leichter."
Aussagen, die man im McLaren-Lager so nicht stehen lassen wollte. "Ich habe Helmuts Kommentare gelesen, die ich zwar enttäuschend, aber nicht überraschend fand", sagte Brown. "Lando ist so etwas wie ein Botschafter für psychische Gesundheit gewesen. Das ist ein ernstes Thema, über das wir sprechen, um es in den Vordergrund zu stellen."
Worauf die beiden anspielen: Norris hatte beim Großen Preis von Italien Anfang September offengelegt, dass er sich im WM-Kampf großen Druck mache. "Ich bin immer noch so nervös vor dem Qualifying und vor den Rennen, ich bin immer noch genauso aufgeregt und genauso nervös", sagte Norris. "Sonntags esse ich kaum etwas. Es fällt mir schwer, sonntags etwas zu trinken, einfach wegen der Nerven und des Drucks."
Im Gegensatz zu Marko sieht Brown in solchen Aussagen allerdings keine Zeichen von Schwäche. In Richtung Red Bull kontert er:
Wer im WM-Kampf am Ende die Oberhand haben wird – Lando Norris oder Max Verstappen, McLaren oder Red Bull – werden die kommenden Wochen zeigen. Alles deutet darauf hin, dass sich die Fans auf einen engen Fight freuen können.