Offiziell ist es seit 7. März. Da verkündete die Formel 1, dass die Königsklasse des Rennsports ein elftes Team bekommen wird: Cadillac. Dahinter stehen Weltkonzern General Motors und die Investorengruppe TWG Motorsports.
Letztlich zog sich der Aufnahmeprozess seit 2021. Damals wollte noch der ehemalige IndyCar-Champion Michael Andretti ein Team in die Formel 1 bringen, holte sich dafür Cadillac ins Boot. Nach Unstimmigkeiten schied Andretti allerdings aus, ist nun nur noch als Berater mit in das Projekt integriert.
Der starke Mensch im Cadillac-Team ist nun Dan Towriss, der als CEO das Team vertritt und den Einstieg für das Jahr 2026 vorantreiben wird. Klar ist bereits, dass die Power Unit zunächst von Ferrari geliefert wird. In der Pressemitteilung zum Cadillac-Einstieg erklärte die Formel 1: "GM wird zu einem späteren Zeitpunkt als Motorlieferant einsteigen."
Zunächst soll GM für 2028 Motorenlieferungen an Formel-1-Teams geplant haben, mittlerweile geht das amerikanische Unternehmen eher vom Ende des Jahrzehnts aus.
Ein ganz anderes Thema wird vermutlich über die gesamte Saison für Schlagzeilen sorgen: die Fahrersuche. Neben dem Auto, das entwickelt werden muss, sind fähige Menschen am Lenkrad wohl mit am wichtigsten in der Formel 1. Dabei geistern schon jetzt viele bekannte und weniger bekannte Namen umher.
Zuvorderst könnte der Cadillac-Einstieg gut für Colton Herta sein. Der US-Amerikaner beweist sich aktuell im IndyCar. Außerdem fuhr er in der Formel 3 gegen Lando Norris und durfte bereits im McLaren in Portugal testen.
Michael Andretti sagte als Berater des neuen Teams bei "motorsport.com" bereits Ende Februar, dass Herta "ein großartiger Kandidat" sei. Andretti fügte dazu an: "Er ist überall konkurrenzfähig, er ist also definitiv Meister-Material."
Für Herta hat sich indirekt auch CEO Towriss ausgesprochen. Zu Sky sagte er kürzlich: "Ich würde liebend gerne einen amerikanischen Fahrer in der Formel 1 sehen, aber wir müssen absolut sicherstellen, dass wir es richtig machen." Und dieser amerikanische Fahrer könnte Herta sein.
Gleichzeitig schreibt das "motorsport magazin", dass Cadillac auch einen erfahrenen Piloten in den eigenen Reihen haben möchte. Das heizt die Spekulationen an, da einige ältere Fahrer aktuell nicht mit ihren Situationen zufrieden sein werden.
Sergio Pérez beispielsweise hat 2025 nach seinem Aus bei Red Bull keinen Platz in einem F1-Team. Mit 281 Starts und sechs Siegen gilt er allerdings als einer der erfahrenen Kräfte im Feld. Da er keinen Vertrag hat, könnte er sofort verpflichtet werden.
Ein weiterer erfahrener Pilot ist Daniel Ricciardo, der im Herbst 2024 seinen Cockpit-Platz bei den Racing Bulls verloren hatte. In der Winterpause wurde er von einem Fan gefragt, ob er sich Hoffnungen auf einen Vertrag bei Cadillac mache. Seine klare Antwort: "Nee, ich bin durch damit". Diese Reaktion zeigt auch, dass der Australier wohl ganz mit der Formel 1 abgeschlossen hat.
Aus deutscher Sicht wäre spannend, ob der Cadillac-Einstieg auch eine neue Chance für Mick Schumacher wäre. Der 25-Jährige fährt in diesem Jahr fest in der Langstrecken-WM für Alpine. 2024 war er noch dritter Fahrer bei Mercedes und dadurch auch an Rennwochenenden an den Formel-1-Strecken.
Nun ist er nicht mehr in die Formel 1 involviert. Realistisch wird Cadillac auch andere Fahrer vor ihm auf der Liste haben. Gerade wenn es eine Paarung werden soll, die aus einem amerikanischen und einem erfahrenen Fahrer besteht, erfüllt Schumacher keine Kriterien.