Beim Großen Preis der USA stellte Weltmeister Max Verstappen mit seinem 13. Saisonsieg den Rekord von Michael Schumacher und Sebastian Vettel ein. DasHaas-Team von Mick Schumacher rückte im Nachhinein in den Mittelpunkt, weil es zum Unmut von Alpine und Red Bull Einspruch gegen die Rennwertung einlegte. Bei all dem war Mick Schumacher einmal mehr nur unauffälliger Nebendarsteller.
Schon im ersten Qualifying leitete Schumacher mit einem Fahrfehler das unspektakuläre Wochenende ein: Mit der zweit-langsamsten Zeit durfte er nicht mehr in der zweiten Qualifying-Runde starten und musste aus der letzten Startreihe beginnen.
Beim Rennen am Sonntag kam dann auch noch Pech dazu: Nach einem gelungen Start wurde sein Auto durch Trümmerteile aus einer Kollision von Fernando Alonso (Alpine) und Lance Stroll (Aston Martin) beschädigt, danach erreichte der Haas keine Spitzengeschwindigkeiten mehr. Am Ende kam Schumacher als 15. über die Ziellinie.
Der Einspruch von Team Haas im Nachhinein verhalf ihm wenigstens noch zu Platz 14, da Fernando Alonso – der nach seiner Kollision mit einem Seitenspiegel weniger gefahren war – im Nachhinein eine 30-Sekunden-Strafe kassierte, was ihm ganze acht Plätze im Ranking kostete.
"Ich denke, heute wären Punkte drin gewesen", ärgerte sich Schumacher nach dem Rennen. "Es scheint, als hätten wir ein großes Trümmerteil mitgenommen, was das Auto deutlich beschädigt hat. Danach konnten wir nicht mehr das Maximum rausholen", resümierte er das Rennen.
Bis zum Ende der Saison bleiben Schumacher damit nur noch die drei Rennen in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi, um für sich zu werben. Zwar hat der 23-Jährige in Silverstone und Spielberg im Juli bereits mit seinen ersten WM-Zählern beeindrucken können. Bevor er ihm eine Vertragsverlängerung in Aussicht stellt, will Haas-Boss Günther Steiner jedoch, dass Schumacher diese Erfolge bestätigt.
Stattdessen verfiel Schumacher in den vergangenen acht Rennen in alte Muster: Die Fahrfehler und Unfallschäden, die Steiner eigentlich hinter sich zu haben hoffte, kamen wieder, einstellige Platzierungen blieben aus. Inzwischen sind alle F1-Cockpits für das kommende Jahr vergeben – außer natürlich das zweite Haas-Cockpit, das derzeit noch Schumacher besetzt.
Bis zuletzt hatte sich auch Williams das zweite Cockpit freigehalten. Ex-Weltmeister Emerson Fittipaldi hätte den Weltmeister-Sohn wohl gerne bei dem britischen Rennstall gesehen. Williams setzt nun aber auf eine andere Nachwuchshoffnung: Beim freien Training in den USA ließen die Briten den Amerikaner Logan Sargeant vorfahren.
Der 21-Jährige fährt aktuell noch in der Formel 2, wo er im Gesamtklassement auf dem dritten Platz liegt. "Wir haben das Gefühl, dass [Sargeant] für die Formel 1 bereit ist", verkündete Teamchef Jost Capito am Wochenende. "Wenn er [am Saison-Ende] genug Super-Lizenz-Punkte hat, wird er nächstes Jahr unser zweiter Fahrer sein."
Damit bleibt für Schumacher als letzte Option eine Vertragsverlängerung bei Haas, wo sich Teamchef Steiner inzwischen aber offensiv mit anderen Kandidaten beschäftigt. Einer der Schumacher-Konkurrenten ist angeblich Nico Hülkenberg. Mit ihm hätte die Formel 1 zumindest noch einen deutschen Fahrer, auch wenn Hülkenberg im Gegensatz zu Schumacher schon 35 Jahre alt ist.