Im Alter von 76 Jahren ist Eddie Jordan am Donnerstag gestorben, wie seine Familie "in tiefer Trauer" laut britischen Medien mitteilte.
Jordan gilt als Förderer von Rekordweltmeister Michael Schumacher und bereitete Rennfahrern wie ihm und Ayrton Senna den Weg in die Motorsport-Königsklasse.
Aber auch abseits der Rennstrecke prägte der Ire die Formel 1. Eddie Jordan wurde für seine exzentrische Ader bewundert. Vor allem deshalb wäre die Geschichte des Motorsports ohne ihn, den Erfinder des Boxenluders, um einiges langweiliger gewesen.
Todesursache sei eine "aggressive Form von Prostata-Krebs", gab seine Familie bekannt. Jordan sei am frühen Donnerstagmorgen "friedlich im Kreise seiner Familie in Kapstadt verstorben". Erst im Dezember vergangenen Jahres hatte Jordan seine Krebsdiagnose öffentlich gemacht.
Im Podcast "Formula For Success" hatte Jordan über seine Erkrankung gesprochen, den Krebs als "ziemlich aggressiv" beschrieben. Von "einigen sehr dunklen Tagen" war die Rede. Nur wenige Monate später nimmt die Formel-1-Welt nun von ihm Abschied.
"Mit seiner unerschöpflichen Energie verstand er es immer, Menschen zum Lächeln zu bringen und blieb dabei stets authentisch und brillant", schrieb die Formel 1 auf der Plattform X: "Eddie war einer der Protagonisten einer Formel-1-Ära und wir werden ihn sehr vermissen."
Auch Sky-Experte Ralf Schumacher hat der Tod von Jordan tief getroffen. "Ich kann es kaum glauben, dass du den Kampf gegen die Krankheit verloren hast. Vielen Dank, dass du mir die Gelegenheit gegeben hast, meine F1-Karriere in deinem Team zu starten", schrieb Schumacher zu einem gemeinsamen Foto und einem Videoclip bei Instagram.
Der sechsmalige Grand-Prix-Sieger fuhr 1997 und 1998 für das Team des Iren. Dafür werde er Jordan immer dankbar sein, so der frühere Rennfahrer.
"Wir hatten eine großartige Zeit in Kapstadt. Deine Liebe zur Musik und die vielen Liveauftritte sind unvergesslich", schrieb der Bruder von Rekordweltmeister Michael Schumacher und ergänzte: "Dich, mein lieber Freund, vermisse ich schon jetzt."
Jordan ist der frühere Teamchef und Besitzer des gleichnamigen Rennstalls. In den früheren Neunzigerjahren holte er Michael Schumacher an seine Seite. Sein erstes und einziges Rennen für das Team fuhr der junge "Schumi", wie man ihn nannte, 1991 in Spa-Francorchamps.
Nachdem Jordan seinen Rennstall 2005 verkaufen musste, wurde es etwas ruhiger um ihn. Aber nur bedingt. Neben der Rennstrecke meldete sich Jordan oft zu Wort, häufig als TV-Experte beim englischen Sender BBC.
(Mit Material von dpa/afp/sid)