Es gibt Momente in der Formel 1, die bleiben unvergessen: Ayrton Senna, der 1984 in Monaco durch den Regen fliegt. Michael Schumacher, der in Suzuka zum Weltmeister gekrönt wird. Sebastian Vettel, der in Abu Dhabi 2010 als jüngster Champion jubelt.
Seit 1950 ist die Formel 1 ein rollendes Archiv solcher Augenblicke – von Niki Laudas Rückkehr nach dem Feuerunfall bis hin zu Lewis Hamiltons Rekordjagd. Sie ist ein Ort, an dem technischer Erfindergeist und menschliche Grenzerfahrung aufeinandertreffen – und erhält nun in Deutschland erstmals ihren eigenen Raum.
Nach Stationen in Madrid, Wien, Toronto, London, Amsterdam und Buenos Aires mit mehr als einer Million Besucher:innen macht die international gefeierte F1-Ausstellung nun Halt in Deutschland. Am 22. Oktober eröffnet sie in Oberhausen.
Über fünf Jahre dauerte die Entwicklung und Umsetzung, wie die Veranstalter mitteilen. Auf über 3000 Quadratmetern erstreckt sich die Schau in sieben eigens gestalteten Themenräumen, konzipiert in Zusammenarbeit mit renommierten Kuratoren, Künstlern und Filmemachern.
"Wir freuen uns sehr, die F1-Ausstellung nach Deutschland zu bringen. Seit unserer ersten Station in Madrid ist die Ausstellung bisher an allen Standorten ein großer Erfolg", sagt CCO Emily Prazer in einer Mitteilung.
Gezeigt werden Beiträge führender F1-Teams und Fahrer aus Vergangenheit und Gegenwart, ergänzt durch Exponate, legendäre Rennwagen und bislang unveröffentlichtes Film- und Fotomaterial. Besucher:innen können sich auf eine Galerie mit Artefakten, Interviews und Aufnahmen berühmter Persönlichkeiten des Sports einstellen.
Besonders eindrücklich soll die Sektion zum Unfall von Romain Grosjean sein. Beim Großen Preis von Bahrain 2020 prallte der ehemalige Haas-Fahrer mit etwa 190 km/h gegen eine Mauer und verbrachte 28 Sekunden im brennenden Boliden, bevor er sich in Sicherheit bringen konnte und überlebte.
Die Überreste seines Autos, das sich in zwei Hälften teilte, wurden drei Jahre lang unter Verschluss gehalten. Seit 2023 sind sie Teil der Ausstellung. Eine Video-Installation mit unveröffentlichten Interviews und Aufnahmen des Vorfalls ergänzen die Sektion. Es ist Mahnmal und Lehrstück zugleich, und Ausdruck für die Fortschritte bei der Sicherheit der Fahrer.
Am Ende erwartet die Besucher:innen das "Pit Wall", ein immersives Multimedia-Erlebnis, das die großen Momente der Formel 1 noch einmal auferstehen lässt.
Dazu kommt ein exklusiver Bereich zur deutschen F1-Geschichte – von ikonischen Rennen am Nürburgring über Michael Schumacher und Sebastian Vettel bis zu den Frauen, die diesen Sport hierzulande geprägt haben.
Neben den historischen Schwerpunkten bietet die Ausstellung auch eine moderne Simulation: In einem F1-Fahrsimulator können Gäste eine perfekte Runde auf dem Red Bull Ring in Österreich versuchen.
Mit dieser Mischung aus Technik, Geschichte und Interaktion richtet sich die Ausstellung an alle Altersgruppen – und schafft den Spagat zwischen Denkmal und Erlebniswelt.