
Williams-Pilot Carlos Sainz: Sein Team muss aktuell Rede und Antwort stehen. Bild: AP / Darko Bandic
Formel 1
Williams hat dem Drehteam des neuen Formel-1-Films "F1: Der Film" seinen hauseigenen Windkanal zur Verfügung gestellt – und so die Regelhüter der Fia auf den Plan gerufen.
23.06.2025, 15:5423.06.2025, 15:54
2025 läuft es rund für Williams. Der britische Traditionsrennstall ist in der Formel 1 "Best of the Rest" und belegt hinter den vier enteilten Top-Teams (McLaren, Red Bull, Mercedes und Ferrari) Platz Fünf in der Konstrukteursweltmeisterschaft.
Sogar potenten Rivalen wie Aston Martin zeigt Williams aktuell die lange Nase. Mit verhältnismäßig bescheidenen finanziellen Mitteln holt die Mannschaft um Teamchef James Vowles derzeit das Maximum raus. Auch die starke Fahrerpaarung aus Alexander Albon und Carlos Sainz ist für Williams ein Trumpf im Kampf um die WM-Millionen. Vor allem Albon fährt derzeit verlässlich in die Punkteränge.
Alles in Butter also beim traditionsreichen Rennstall, der zu seiner Glanzzeit in den 80er- und 90er-Jahren neun Teamtitel und sieben Fahrertitel einfuhr und sich nach langer Durststrecke langsam wieder berappelt hat.
Anlässlich der bevorstehenden Premiere des neuen Hollywoodfilms "F1: Der Film" (26. Juni) macht Williams jetzt Schlagzeilen: Das Team ist auf den Radar der Regelhüter des Automobilweltverbandes Fia geraten.
Denn Williams hat seinen Windkanal für die Dreharbeiten des neuen Films geöffnet. Den Bereich also, in dem die Formel-1-Teams akribisch an der Aerodynamik ihrer Rennfahrzeuge feilen, um sie noch schneller zu machen.
Auch das Filmauto – ein modifizierter Formel-2-Wagen des fiktiven "APXGP"-Teams – wird im Film tatsächlich einem Windkanaltest unterzogen.
Williams: Dreharbeiten im Windkanal werfen Fragen auf
Die Nutzung der Windkanäle ist stark reguliert, die Testzeiten begrenzt und die Fia bewacht die Einhaltung mit Adleraugen. Es stand der Verdacht im Raum, Williams könne die Filmarbeiten womöglich zum eigenen Vorteil nutzen, um Daten zu sammeln und die Rennperformance zu verbessern.
Doch dem steuern sie in Grove entschieden entgegen: Das während der Dreharbeiten verwendete APXGP-Modell habe sich "erheblich" vom tatsächlichen Williams-Chassis unterschieden, betonte Teamchef James Vowles bei der Premiere des Films in New York.
Aus der Vereinbarung mit der Filmcrew sei kein Vorteil für Williams erwachsen. "So, wie ich das verstanden habe, hätten sie auch ein Filmset für die entsprechenden Aufnahmen aufbauen können, aber sie wollten in der Original-Umgebung drehen", erklärte Vowles.
Es sei wegen der Dreharbeiten zwar eine Zahlung an Williams erfolgt, man habe aber keinen finanziellen Gewinn gemacht, sagte der Teamchef weiter. "Wir haben damit nichts verdient, das war nicht der Sinn der Sache." Im Gegenteil, es sei "tatsächlich nicht das Beste" gewesen, "unsere eigene Arbeit für vier Tage zu unterbrechen".
Warum also das alles? Vowles' pathetische Antwort: "Ich denke wirklich, dass dieser Film ein Meilenstein in der Geschichte des Sports ist, und deshalb wollte ich, dass wir uns auch irgendwie daran beteiligen."
Der Film "F1: Der Film", in dem Brad Pitt den Rennveteranen Sonny Hayes spielt, wurde größtenteils an Originalschauplätzen echter F1-Veranstaltungen gedreht, darunter Silverstone, Las Vegas und Abu Dhabi.
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