Seit bald zwei Jahren versucht Mick Schumacher nun schon, seine Rückkehr in ein Formel-1-Cockpit zu forcieren. Und eigentlich standen die Vorzeichen in den vergangenen Wochen und Monaten gut für den Sohn von F1-Rekordchampion Michael Schumacher.
Viele Teams suchten neue Fahrer für die kommende Saison und mit Mercedes und Alpine waren zwei Rennställe dabei, mit denen Mick beruflich bereits verbunden ist. Der 25-Jährige ist Reservefahrer bei Mercedes und geht für Alpine in der Langstrecken-WM an den Start.
Bei den F1-Teams seiner Arbeitgeber hat er wohl dennoch keine Chancen auf ein Cockpit. Mercedes wird dem Vernehmen nach auf Supertalent Kimi Antonelli setzen, Alpine priorisiert angeblich seinen Reservefahrer Jack Doohan.
Und was ist mit Sauber? Der Schweizer Rennstall, der zur Saison 2026 zum Audi-Werksteam wird, hat für die kommende Saison bereits Nico Hülkenberg verpflichtet, das zweite Cockpit ist jedoch noch frei.
Viele deutsche Formel-1-Fans hoffen, dass man sich bei Sauber bzw. Audi für das deutsche Fahrerduo Hülkenberg-Schumacher entscheidet. Micks früherer Teamchef bei Haas, Günther Steiner, unter dem der deutsche Rennfahrer 2021 und 2022 fuhr, hat an einem möglichen Audi-Engagement seines früheren Schützlings aber so seine Zweifel.
Denn Steiner, der inzwischen als TV-Experte für RTL arbeitet, würde bei der Besetzung des Cockpits nicht für Mick plädieren. Stattdessen sieht er einen aktuellen Sauber-Fahrer vorne. "Für Audi wäre es nach der Absage von Carlos Sainz jr. sicher das Beste, wenn man mit Valtteri Bottas verlängert", sagte er zu "Sport Bild".
Der Finne kenne das Team, könne bei der anstehenden Transformation helfen und Schwachstellen der Führung aufzeigen. "Da brauchst du einen alten Hasen und keinen jungen Fahrer", erklärte Steiner.
Konkret zu Mick sagte er dann noch: "Mick hat in den vergangenen beiden Jahren viel bei einem Top-Team wie Mercedes gelernt, aber wie ich schon sagte, glaube ich, dass in der Aufbauphase ein alter Hase hilfreich ist".
Ein solcher wäre auch der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko hatte kürzlich verraten, dass sein langjähriger Wegbegleiter Vettel eine Rückkehr in die Formel 1 anstrebe.
"Ich weiß nicht, ob Sebastian das will", sagte Steiner über Vettel, der seine F1-Karriere vor zwei Jahren beendet hatte. "Muss man den Fahrer überreden, oder kommt er, um dich zu überreden?"
Steiner vertraut in dieser Frage auf das Urteil des neuen Audi-Bosses Mattia Binotto. "Mattia wird bei Vettel genau einschätzen können, wie sehr er noch brennt. Er kennt ihn ja aus Ferrari-Zeiten", erklärte der RTL-Experte.