Die Frauen des VfL Wolfsburg hinken in dieser Saison ihren hohen Ansprüchen hinterher. In der Frauen-Bundesliga stehen die Niedersächsinnen nach 18 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz, haben dabei sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern. Die Münchnerinnen steuern damit auf die dritte Meisterschaft in Serie zu.
Und auch im DFB-Pokal, über ein Jahrzehnt das Revier der Wölfinnen, hat sich der VfL Wolfsburg vorzeitig aus dem Titelrennen verabschiedet. Das Team schied im Viertelfinale gegen die TSG Hoffenheim aus.
In der Champions League war in der Runde der letzten Acht ebenfalls Endstation. Gegen die amtierenden Titelträgerinnen des FC Barcelona waren die Wolfsburgerinnen in Hin- und Rückspiel hoffnungslos unterlegen, verloren in Summe mit 2:10.
Auf das desaströse Ausscheiden aus der Königsklasse folgte in der Frauen-Bundesliga zwar eine Reaktion, der VfL Wolfsburg setzte sich mit 5:1 gegen die SGS Essen durch, nur wenige Tage später aber folgte der Paukenschlag: Trainer Tommy Stroot trat am Dienstag mit sofortiger Wirkung zurück.
"Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass ich nicht mehr die Energie in mir spüre, die es braucht, meinen eigenen Ansprüchen und denen des VfL Wolfsburg gerecht zu werden. Dieses Gefühl kenne ich nicht von mir und es hat mich zum Nachdenken und Handeln bewegt", ließ sich Stroot in der Pressemitteilung des VfL Wolfsburg zitieren.
Er habe stets das Ziel gehabt, "das Beste für den Verein und meine Mannschaft zu tun. Ich habe diese Entscheidung in meiner Verantwortung als Cheftrainer gegenüber dem Klub, meinen Spielerinnen und den Mitarbeitenden getroffen". Es war also ein Rücktritt aus freien Stücken.
Entsprechend unvorbereitet traf dieser Entschluss den Verein. Am Freitag verkündete der VfL Wolfsburg aber bereits eine Nachfolgeregelung.
Wie die Wölfinnen mitteilten, wird die bisherige Assistenztrainerin Sabrina Eckhoff interimsweise die Mannschaft übernehmen.
Eckhoff gehört seit Juli 2021 zum Trainerstab der Grün-Weißen. Sie soll an der Seitenlinie vom bislang bestehenden Trainerteam der Wölfinnen unterstützt werden. Dazu gehört etwa auch Carin Bakhuis, die beim SV Meppen bereits Erfahrungen als Cheftrainerin eines Frauen-Bundesligisten gesammelt hat.
Geplant ist laut Pressemitteilung des VfL Wolfsburg, dass Eckhoff das Training leitet, bis die langfristige Nachfolge von Stroot geklärt ist.
Offen ist, ob die Wölfinnen noch in der laufenden Saison eine Trainerlösung fällen wollen oder damit bis zur Sommerpause warten wollen.
