
Lara Prašnikar wechselte 2020 zur Eintracht nach Frankfurt.Bild: IMAGO/Jan Huebner
Frauen-Bundesliga
Die Abgänge bei Eintracht Frankfurt reißen nicht ab. Jetzt bahnt sich sogar ein Deal an, der Rekordcharakter hat.
27.08.2025, 13:1027.08.2025, 13:10
Die Liste der Spielerinnen, die Eintracht Frankfurt in diesem Sommer verlassen haben, ist ungewöhnlich lang. Sara Doorsoun zog es in die USA zum Angel City FC, Stina Johannes und Sophia Kleinherne wechselten beide nach Wolfsburg, Tanja Pawollek unterschrieb in Berlin bei Union, Barbara Dunst beim FC Bayern.
Auch Nationalspielerin Carlotta Wamser suchte eine neue Herausforderung und trägt nun das Trikot von Bayer Leverkusen. Für die Eintracht ist das mehr als nur ein Aderlass, und doch steht bereits der nächste Abgang bevor.
Eintracht Frankfurt: Lara Prašnikar vor Rekordwechsel in die USA
Diesmal geht es um eine der prägendsten Figuren der vergangenen Jahre. Lara Prašnikar verlässt den Klub in Richtung Utah Royals FC.
Laut übereinstimmenden Berichten fließt dafür eine Ablösesumme von 550.000 Euro – ein Rekord in der Frauen-Bundesliga. Die Plattform "Soccerdonna" hatte den bevorstehenden Wechsel zuerst vermeldet, inzwischen hat auch die "Bild" nachgelegt.
Bis dato liegt die Bestmarke bei 500.000 Euro, gezahlt vom FC Barcelona für Ewa Pajor, die Wolfsburg im Sommer 2024 verlassen hatte.
Prašnikar war 2020 von Turbine Potsdam nach Frankfurt gewechselt und entwickelte sich in vier Jahren zur zentralen Offensivkraft. In 133 Pflichtspielen erzielte sie 49 Tore und legte ebenso viele Treffer auf. Eine derartige Bilanz unterstreicht, wie schwer der Verlust wiegt.
Ihr Vertrag lief eigentlich noch bis 2028, die Frist des US-Transferfensters beschleunigt jedoch den Wechsel. Die 26-Jährige soll sich bereits auf dem Weg in die Vereinigten Staaten befinden.
XXL-Umbruch: Eintracht Frankfurt verzeichnet neun Abgänge
Neun Spielerinnen hat Frankfurt bereits verloren. Das Ausmaß des Umbruchs geht über normale Fluktuation hinaus. Arnautis wird mit einem neu zusammengesetzten Kader in die Saison gehen, die am 5. September mit einem Heimspiel gegen Essen beginnt.
"Wir müssen jetzt an den Abläufen arbeiten", hatte der Trainer zuletzt erklärt – eine nüchterne Einschätzung dessen, was die kommenden Wochen bestimmen dürfte.
Der sportliche Einschnitt ist eng mit ökonomischen Fragen verknüpft. Vorstandssprecher Axel Hellmann machte vergangene Woche klar, dass die Eintracht sich an den Gehältern der Topklubs nicht orientieren werde.
"Was wir allerdings nicht machen werden: In den Wahn des Marktes eintreten, in dieses Rennen. Das können wir nicht verantworten", sagte er auf einer Pressekonferenz.
Gleichwohl sprach Hellmann von "einer Anpassung unserer Strategie unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Vernunft". Ein "kompletter Paradigmenwechsel" sei nicht zu erwarten, die Philosophie ähnele jener im Männerbereich.
Der FC Bayern hat den deutschen Supercup beim VfB Stuttgart mit 2:1 gewonnen. Harry Kane und Luis Díaz trafen für den Rekordmeister, Jamie Leweling erzielte in der Nachspielzeit den Anschluss. Zwei Tage nach dem Spiel widerspricht Lothar Matthäus Aussagen von Harry Kane nach dem Spiel und kritisiert Bayern-Trainer Kompany.
Während die Bayern beim Supercup gegen den VfB Stuttgart in weiten Zügen sportlich überzeugten, bestimmten abseits des Rasens vor allem Transferfragen die Schlagzeilen. Im Fokus stand erneut Nick Woltemade.