Dieser 19. Juli 2025 dürfte sich einen Platz in den Geschichtsbüchern des DFB gesichert haben. Die DFB-Frauen haben zwar keinen Titel gewonnen, im Viertelfinale der EM 2025 aber doch einen denkwürdigen Auftritt gegen Frankreich hingelegt.
Trotz gut 110-minütiger Unterzahl, eines verletzungsbedingten Wechsels nach 20 Minuten und eines frühen Rückstands setzte sich die deutsche Nationalmannschaft am Ende eines spektakulären Abends im Elfmeterschießen mit 6:5 gegen die Französinnen durch.
"Wenn man so einen Nackenschlag bekommt, dann so durchhält – ich bin unheimlich stolz. Wir hätten es nicht hinbekommen, wenn auch nur eine weggebrochen wäre", war Bundestrainer Christian Wück nach Spielende im Gespräch mit dem ZDF voll des Lobes für seine Mannschaft.
Dieses hatte gar historische Züge. Denn nie zuvor war es einer Mannschaft bei einer Frauen-EM gelungen, in Unterzahl nach Rückstand noch die nächste Runde zu erreichen.
Während die Freude aufseiten der DFB-Frauen nach dem Schlusspfiff entsprechend groß war, herrschte bei den Französinnen Frust. Wie schon bei der vergangenen Europameisterschaft heißt die Endstation Deutschland. Das Warten auf den ersten großen Titel geht damit weiter.
Dabei hatte Frankreich, spätestens nach der makellosen Gruppenphase, früh im Spiel alle Trümpfe in der Hand. In Überzahl und mit der Führung im Rücken bot sich Les Bleus die Chance, das deutsche Team herzuspielen – tatsächlich aber erarbeiteten sich die Französinnen kaum Chancen.
Richtig giftig präsentierte sich Linksverteidigerin Selma Bacha dafür nach dem Schlusspfiff. "Deutschland hat nach vorne nichts geboten", stellte sie in der Mixed Zone bedient fest. Die DFB-Frauen hätten verteidigt, aber Frankreich habe "von Anfang bis Ende dominiert".
"Jetzt sind sie weiter", stellte Bacha verbittert fest. "Es tut mir leid, das zu sagen, aber sie haben es nicht einmal verdient."
Der Französin war dabei durchaus bewusst, wie das in dem Moment herüberkam. "Nun, ich bin ein schlechter Verlierer, das ist normal", sagte sie. Sie sei schließlich "entschlossen, mein Land so weit wie möglich zu bringen".
An die DFB-Frauen richtete Bacha dabei abschließend auch noch ein paar versöhnliche Worte: "Ich wünsche ihnen viel Glück."
Etwas diplomatischer ging es indes eine Teamkollegin von Bacha an. "Sie waren nur noch zu zehnt und haben quasi den Bus geparkt. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen", erklärte Pauline Peyraud-Magnin, die Torhüterin Frankreichs zunächst in der Mixed Zone.
Dann ließ sie sich aber doch noch einen weiteren Kommentar entlocken – und kritisierte dabei mehr die eigene Teamleistung als den Auftritt der DFB-Frauen: "Wir hatten es mit einer großartigen Torhüterin zu tun – und wir haben sie noch besser aussehen lassen."