
Die Frankfurt-Fans im Gästeblock wurden beim Champions-League-Spiel in Marseille mit Feuerwerksraketen beschossen. Bild: www.imago-images.de / imago images
Fußball
14.09.2022, 19:1214.09.2022, 19:12
Wie schon letzte Woche beim Kölner Gastspiel in Nizza ist es auch beim Frankfurter Champions-League-Spiel bei Olympique Marseille am Dienstagabend zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Nun drohen auch der Eintracht Sanktionen.
Die Besucher der Fan-Blöcke beider Mannschaften hatten sich im Vorfeld der Partie im Stade Velodrome gegenseitig mit Pyro-Technik beworfen. Ein Frankfurter Fan wurde dabei schwer verletzt.

Auch im Umfeld des Stadions soll es zu Ausschreitungen gekommen sein.Bild: www.imago-images.de / Le Pictorium
"Die grundsätzliche Aggressivität, die uns entgegengeschlagen hat, ist uns in der Form und Masse nicht bekannt", zeigte sich Eintracht-Vorstand Philipp Reschke nach dem Spiel schockiert. Keinesfalls wolle er die Beteiligung der Frankfurter Anhänger kleinreden, "aber das Mengenverhältnis war eher 15:1 als 10:1."
Eintracht-Fan schockiert mit Hitlergruß
Trotzdem sind auch SGE-Anhänger negativ aufgefallen: Schon in der Nacht zum Dienstag soll es in Marseille heftige Auseinandersetzungen gegeben haben und zu acht Festnahmen gekommen sein. Außerdem ging noch während des Spiels das Bild eines vermeintlichen Eintracht-Fans durch die internationalen Medien, der auf der Tribüne deutlich den Hitlergruß zeigt.
Laut Vereinsmitteilung soll sich der Mann noch während des Spiels bei Fanbeauftragten gestellt haben. Die Eintracht hat sich in ihrem Statement "in aller Deutlichkeit" von der Geste distanziert und ihre eigenen Werte "Toleranz und Vielfalt" betont.
Die Frankfurter Fanabteilung wurde noch deutlicher: "Wir schämen uns für Menschen, die aus Frankfurt kommen, den Adler auf der Brust tragen und den Hitlergruß zeigen", schreibt die Abteilung in einem Facebook-Post. "Ihr gehört nicht zu diesem Verein, zu dieser Stadt, ihr gehört nicht zu uns", heißt es weiter.
Eintracht noch auf Bewährung, es droht ein Zuschauerausschluss
Trotzdem könnten die hässlichen Szenen vom Dienstag Folgen haben. Die SGE war nämlich schon in der vergangenen Saison nach dem Platzsturm im Anschluss an den Europa-League-Halbfinal-Triumph über West Ham United nur mit einem blauen Auge davongekommen: Damals hatte die Uefa die SGE zwar zu einem einmaligen Zuschauerausschluss verurteilt, die Strafe jedoch zunächst für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

Eintracht-Fans stürmen am 5. Mai aus Ekstase das Feld im Deutsche Bank Park.Bild: www.imago-images.de / Revierfoto
Diese Bewährung steht nun auf der Kippe. Am ehesten von einem Zuschauerauschluss betroffen wäre wohl entweder die nächste Europapokal-Partie gegen die Tottanham Hotspurs am 4. Oktober oder das nächste internationale Auswärtsspiel bei den Hotspurs am 12. Oktober.
(kpk)
Ab der Saison 2025/26 wird die Bundesliga-Konferenz nicht mehr bei Sky, sondern bei Dazn zu sehen sein. Sky reagiert auf den Verlust mit einem neuen Format.
Der Bundesliga-Samstag um 15.30 Uhr steht ab der Saison 2025/26 vor einem Umbruch – zumindest für die Zuschauer:innen bei Sky. Denn der Pay-TV-Sender verliert die Rechte an der beliebten Bundesliga-Konferenz. Diese wandert künftig zu Dazn.