Fußballspiel in Bolivien eskaliert: Die Anzahl der Roten Karten ist rekordverdächtig
Der siebte Spieltag in der Bundesliga hatte viel zu bieten: Mainz 05 gegen Leverkusen, das war Spannung pur. Vier Tore für Leverkusen, drei für Mainz, ein Spiel wie ein Flipperautomat – inklusive Nervenflattern bis zur letzten Sekunde.
Große Emotionen gab es aber nicht nur in Mainz, sondern auch in Freiburg. Da kam Vincenzo Grifo beleidigt von der Bank, traf in der 87. Minute per Freistoß und verriet im Jubel, dass er noch mal Vater wird.
Köln und Augsburg trennten sich 1:1, der BVB verlor knapp in München – und bei Union gegen Gladbach konnten nicht mal die Ultras ihre Choreografie rechtzeitig abbauen, so früh lag Gladbach hinten.
Kurz: Ein ereignisreiches Bundesliga-Wochenende mit allem, was dazugehört – nur eines war es nicht: so verrückt wie in Bolivien. Dort hagelte es nämlich absurd viele Rote Karten.
Wahnsinn in Bolivien: Schiri verteilt sieben Rote Karten
Das Duell zwischen Club Blooming und Club Bolívar in der ersten Liga Boliviens war an Kuriosität nicht zu überbieten. Der Platz im Estadio Real Santa Cruz glich einem Sumpf. In mehreren Zonen des Feldes standen große Wasserlachen, besonders im Strafraum. Der Ball blieb stehen, die Spieler rutschten, und an kontrollierten Aufbau war kaum zu denken.
In der 13. Minute stoppte ein Ball im Wasser, Moisés Villarroel foulte Damián Batallini und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Doch Martín Cauteruccio schoss, Zitat, "al cielo" – in den Himmel.
Kurz darauf, in der 33. Minute, brachte Santiago Etchebarne die Hausherren mit einem Linksschuss in Führung. Sechs Minuten später folgte die Szene, die alles veränderte: Nach einem harten Einsteigen von Torhüter Braulio Uraezaña gegen Damián Batallini kam es zu einer regelrechten Massenschlägerei.
Der Schiedsrichter brauchte mehr als zehn Minuten, um wieder Ordnung herzustellen, und zückte fünf Rote Karten. Vom Platz verwiesen: Braulio Uraezaña und Saúl Severiche bei Blooming, Leonel Justiniano, Daniel Cataño und Damián Batallini bei Bolívar.
Doch dabei blieb es nicht. Santiago Etchebarne sah in der 53. Minute Rot nach einem Foul an César Romero, Denilson Durán flog vier Minuten später ebenfalls. Blooming stand nun mit sieben Spielern auf dem Feld, Bolívar mit acht.
Eintrag in die Geschichtsbücher – aber kein Rekord
Nach über 90 chaotischen Minuten standen sieben Platzverweise, neun Gelbe Karten, ein 2:1-Sieg für Bolívar – und ein durchnässter Rasen, der mit Profifußball kaum noch etwas gemein hatte.
Ein Rekord war das allerdings nicht: Mit sieben Roten stellte die Partie lediglich die zweithöchste Zahl an Platzverweisen in der Geschichte des bolivianischen Fußballs ein. Schon im Stadtduell zwischen Blooming und Oriente Petrolero im Jahr 2015 hatten ebenso viele Spieler das Feld vorzeitig verlassen.
Der unrühmliche Spitzenwert bleibt Bloomings 2:0-Sieg gegen The Strongest aus dem Jahr 1999, als sogar acht Akteure vom Platz gestellt wurden.