Fußball
14.07.2018, 15:0714.07.2018, 15:07
Teenager gegen Routinier, Sturmblitz gegen
Mittelfeldantreiber. Im Kampf um den Goldenen Ball für den besten
WM-Spieler kommt es im Finale zum Showdown zwischen Kylian Mbappe und Luka Modric.
Wer ist der König?

"Niemand wäre glücklicher als
ich, wenn er gewählt würde", sagt Kroatiens Trainer Zlatko Dalic über
seinen unermüdlichen Antreiber und genialen Ballverteiler Modric. "Wenn er sagt, dass er Trophäen gewinnen will, ist das keine
Angeberei. Er will es, weil er das Talent dazu hat und das Recht, es
zu sagen", betont Mbappés französischer Teamkollege Paul Pogba.
Einer, der durchaus auch noch Ansprüche haben könnte, schert sich darum rein gar nicht. "Das interessiert mich nicht ein bisschen", sagte Mbappés französischer Teamkollege Antoine Griezmann bei einer Pressekonferenz in Istra. "Ich will die WM gewinnen."
Messi und Ronaldo werden es nicht
Nur zwei von insgesamt 736 Spielern des Turniers sind vor dem
Endspiel am Sonntag in Moskau praktisch
übrig geblieben, wenn es um die Nachfolge von Lionel Messi geht. Der
Argentinier war 2014 trotz des verlorenen Finales gegen Deutschland
zum besten Spieler des Turniers gewählt worden war. Messi
verabschiedete sich diesmal schon im Achtelfinale gegen Frankreich -
unter anderem nach zwei Toren von Mbappé.
Für Portugals Cristiano Ronaldo war am gleichen Tag die WM
vorbei. Ihre gemeinsame Ära als Weltfußballer der vergangenen zehn
Jahre – beide holten jeweils fünfmal den Titel – dürfte erst einmal
vorbei sein.
Eden Hazard oder Harry Kane?
Belgiens Eden Hazard, Englands Harry Kane, der mit sechs Toren
beste Chancen auf den Goldenen Schuh als Top-Torjäger hat, – sie
waren gut, aber wohl nicht gut genug für den Goldenen Ball. Die
beiden spielen um Platz drei am Samstag in St. Petersburg
gegeneinander.
Im Spiel um die Ananas geht es noch um was:
Brasiliens Neymar? Fiel neben einigen sportlichen
Taten vor allem durch sein großes Schauspieltalent und ausgeprägte
Selbstinszenierung auf.
Griezmann oder Subasic?
Übrig bleiben wohl nur noch Modric und Mbappé. Es sei denn, einer
wie Mbappés Nebenmann Antoine Griezmann schießt mit einem Dreierpack
Frankreich zum zweiten Titel nach 1998, oder Danijel Subasic, der
Torwart der Kroaten, wird nach zwei Elfmeterschießen erneut zum
umjubelten Matchwinner. Ein Torwart mit dem Goldenen Ball in den
Händen? Auch das gab es schon: 2002 Oliver Kahn. Das Ergebnis der
Wahl hatte schon vor dem Finale gegen Brasilien festgestanden, in dem
Kahn patzte.
Diesmal ist aber wohl Kreativität gefragt.
"Luka Modric ist einer der besten Mittelfeldspieler bei diesem Turnier. Manche sagen, der beste."
Kroatien-Coach Zlatko Dalic
Nicht zu vergessen: Modric gewann
drei Wochen vor dem WM-Start auch die Champions League mit Real
Madrid zum dritten Mal nacheinander und zum vierten Mal insgesamt,
seit der mittlerweile 32-Jährige 2012 von Tottenham Hotspur zu den
Königlichen wechselte. Im Starensemble der Königlichen ist der nur
1.72 Meter große Wirbler aus Zadar einer der ganz Großen.
Mbappés Schnelligkeit ist sein größter Trumpf
Nicht wenige trauen Mbappé zu, einer der Größten überhaupt zu
werden. 2017 gewann er mit AS Monaco die französische Meisterschaft
gegen die Star-Truppe von Paris Saint-Germain, danach holte sich PSG
das Juwel für 180 Millionen Euro. Medien schätzten seinen Marktwert
während der WM bereits auf 400 Millionen.
"Kyky ist jung, das weiß die ganze Welt. Auf dem Platz ist er
aber kein Junger", betont Pogba, einst selbst als der große Fußballer
der Grande Nation gehandelt und 2014 zum besten Jungprofi bei der WM
in Brasilien gekürt. Frankreich stellte in Zinédine Zidane erst
einmal den besten WM-Spieler. 2006 wurde er trotz des
Kopfstoß-Skandals im Finale gewählt.
Mbappés größte Stärke sei dessen Gelassenheit vor dem Tor, sagt
sein Nationaltrainer Didier Deschamps. "Das hat man in seinem Alter
selten, und deswegen ist er auch so effizient." Hinzu kommt Mbappés
Speed. 38 Stundenkilometer wurden bereits gemessen. Wenn er den Ball
hat und antritt, geht meist ein Raunen durchs Publikum. Modric ist
dagegen der Verteiler, der Antreiber, unermüdlich, ein Techniker mit
großer Moral.
So grandios sieht die WM in Pixel-Optik aus
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So grandios sieht die WM in Pixel-Optik aus
Weltmeister Frankreich!
Die Entscheidung über den Goldenen Ball fällt am Sonntag im
Luschniki-Stadion von Moskau, gewählt wird er von der Technischen
Studiengruppe der FIFA – angeführt vom brasilianischen
Ex-Nationalcoach Carlos Alberto Parreira.
Danach stimmen die Kapitäne
und Trainer der WM-Teilnehmer sowie Fans und Medienvertreter vom 23.
Juli bis zum 10. August über den neuen Weltfußballer ab. Am 24.
September wird er in London gekürt. Mbappé oder Modric – das könnte
dann auch hier die Frage sein.
(bn/dpa)
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