Auf dem Transfermarkt fliegen weiter die Fetzen. Ein Mega-Deal reiht sich an den nächsten. Dabei fallen Namen wie Neymar, Gareth Bale oder Ousmane Dembélé. Doch hinter den Etablierten scharrt der Nachwuchs schon mit den Hufen. Besonders die Bundesliga, schon länger als Ausbildungsliga verschrien, hat wieder jede Menge internationale Toptalente in den eigenen Reihen, die nur darauf warten, wie die Sanés, Sanchos und Gnabrys ganz große Stars zu werden.
Wir haben die aussichtsreichen Toptalente aufgelistet, und eine Startelf-Prognose erstellt, die die Einsatzwahrscheinlichkeit der Talente von 1🔥 bis 10🔥 einordnet.
Der Neuzugang vom französichen Erstliga-Klub FC Guingamp ist erst 21 Jahre alt und ganz frisch zur Borussia aus Mönchengladbach gewechselt. Der Sohn von Lilian Thuram, Weltmeister 1998, hat als Stürmer für seinen ehemaligen Verein in der vergangenen Saison 13 Mal getroffen.
Für rund zwölf Millionen Euro Ablöse ist der französische U21-Nationalspieler kein Schnäppchen, doch er soll die Zukunft sein: Er wurde mit einem Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet und besonders Sportdirektor Max Eberl ist sehr angetan:
Doch die Konkurrenz im Fohlen-Sturm ist groß: Neben Marcus Thuram hat die Borussia noch Breel Embolo vom FC Schalke 04 gekauft, der ebenfalls im Angriff spielt und mit seiner Bundesliga-Erfahrung eine große Konkurrenz ist. Dazu kommt Thurams Landsmann und Gladbachs letztjähriger 23-Millionen-Einkauf Alassane Pléa.
Der vierte Neuzugang von RB ließ aufhorchen. Nicht etwa, weil er mal nicht aus Salzburg kam, sondern weil der 18-jährige Ethan Ampadu ein absolutes Toptalent ist. Der Defensivspieler kommt für ein Jahr auf Leihbasis vom FC Chelsea. Der Waliser hat mit seinen 18 Jahren schon ziemlich viel internationale Erfahrung. Ampadu kam in der vergangenen Saison auf zwölf Profi-Einsätze beim FC Chelsea und lief außerdem schon acht Mal im Trikot der A-Nationalmannschaft von Wales auf.
Julian Nagelsmann plant den Defensivspezialisten, der Innenverteidiger und Sechser spielen kann, vor allem im Mittelfeld ein, wo bei RB durchaus Bedarf ist. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, hat man in Leipzig gute Erfahrungen mit jungen Talenten gemacht.
Dass die Jugendarbeit der "Alten Dame" gute Spieler hervorgebracht hat, ist kein Geheimnis. Doch seit ein paar Jahren werden auch oft junge Talente aus dem Ausland geholt. Das Juwel für diese Saison heißt Daishawn Redan.
Der 18-Jährige ist befreundet mit dem großen Offensivtalent der vergangenen Saison: Javairo Dilrosun. Die beiden kennen sich aus der Jugendakademie von Ajax Amsterdam. Die Hertha hat den Stürmer mit einem Fünf-Jahres-Vertrag ausgestattet. Doch Redan ist mehr als nur ein Perspektivspieler.
Gerade im Sturm hat der Niederländer gute Chancen, ein bisschen Bundesliga-Luft zu schnuppern. Vedad Ibisevic und Davie Selke sind keine schlechten Stürmer, aber besonders der 34-jährige Ibisevic dürfte nicht jedes Spiel über die 90 Minuten gehen können. Mit einer guten Performance bei Joker-Einsätzen könnte sich Redan für die Startelf empfehlen.
Trainer Ante Covic warnte aber schon vor einem zu großen Hype um das Talent:
Nach Palko Dardai, Sohn von Ex-Trainer Pál Dardai, kommt jetzt der nächste Trainersohn in die erste Mannschaft der Hertha. Maurice Covic ist der Sohn des neuen Coaches Ante Covic und steht seit dem vergangenen Sommer im Profikader der Hauptstädter.
Der flinke, dribbelstarke Mittelfeldspieler ist ein gutes Backup für das Berliner Zentrum und wird den Konkurrenzkampf in der Mannschaft weiter antreiben. Ob er den Sprung in die erste Elf schon in dieser Saison schafft? Ungewiss. Aber sein Vater wird ihm sicher die Gelegenheit geben, sich zu beweisen.
Einigen dürfte der Name Joshua Sargent schon bekannt vorkommen, denn der 19-jährige US-Amerikaner kam vergangene Saison auf zehn Einsätze für die Bremer und konnte auch zwei Tore beisteuern.
Er ist also kein völlig neues Gesicht für die Fans der Bundesliga, aber dennoch stand das Stürmertalent im Schatten von Spielern wie Max Kruse, Martin Harnik, Claudio Pizarro oder Milot Rashica. Doch jetzt hat sich Sargent insbesondere beim Testspiel gegen den 1. FC Köln in den Fokus geschossen. Als Siegtorschütze beim 1:0-Sieg zeichnete er sich durch Ruhe am Ball und Effektivität aus.
Nach dem Kruse-Abgang, den man an der Weser noch nicht kompensieren konnte, und durch seine bereits gesammelte Profi-Erfahrung, ist der junge Stürmer eine realistische Option für die neue Saison.
Auch in diesem Jahr hat besonders der BVB wieder zahlreiche junge Talente, auf die sich die Fans in der kommenden Saison freuen können. Die Youngster waren zuletzt ein großes Plus des BVB und diese Arbeit soll auch in Zukunft weitergeführt werden – auch mit dem Argentinier Leonardo Balerdi.
Bereits im Januar hat der BVB sich im Rennen um das Toptalent unter anderem gegen den FC Barcelona durchgesetzt. In der vergangenen Saison konnte sich der Innenverteidiger jedoch noch nicht bei den Profis etablieren. Doch zuletzt konnte der 20-Jährige in Testspielen und Einsätzen in der U23 Werbung für sich machen.
Der BVB hat in dieser Saison zwar einen extrem breiten Kader und mit Mats Hummels einen neuen Star-Innenverteidiger neben den wohl gesetzten Manuel Akanji. Doch die Saison ist lang, der BVB spielt in drei Wettbewerben und Balerdi darf sich wohl durchaus Hoffnung machen auf seine ersten Bundesliga-Minuten.
Neben Balerdi gibt es noch ein zweites neues Gesicht in der Verteidigung des BVB. Der 19-jährige Spanier Mateu Morey ist im Sommer vom FC Barcelona in den Pott gewechselt. Er ist der verheißungsvollste Youngster für die neue BVB-Saison.
Für fünf Jahre hat Borussia Dortmund sich die Dienste des Spaniers gesichert. In Barcelona hat Morey bereits sein Potential angedeutet, als er mit der U19 des Klubs die "Uefa Youth League" gewann. Er ist für große Laufstärke und offensive Verteidigung bekannt und fühlt sich auf der Außenverteidiger-Position wohl.
Nach dem Abgang von Aushilfsaußenverteidiger Abdou Diallo haben sich seine Aussichten auf einen Platz im Stammkader auf lange Sicht sicher verbessert. Denn auch der auf rechts gesetzte Lukas Piszczek ist mittlerweile 34 Jahre alt und war zuletzt häufig verletzt. Achraf Hakimi, der ähnlich wie Morey vergangene Saison als Perspektivspieler zu einer der Überraschungen avancierte, ist nur auf Leihbasis bei den Schwarz-Gelben und wird am Ende der Saison nach Madrid zu Real zurückkehren. Trainer Lucien Favre könnte also schon diese Saison auf Morey setzen, um ihn für die kommende Saison aufzubauen. Zudem zeigte der Spanier schon in der Vorbereitung ziemlich gute Leistungen.
Die Frankfurter Eintracht hat Paciencia bereits im Sommer 2018 beim FC Porto eingekauft. Der Portugiese wechselte für drei Millionen Euro nach Frankfurt und wurde bewusst langsam aufgebaut.
In der vergangenen Saison stand der 24-jährige Stürmer deswegen noch im Schatten des Trios um Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller. Nun soll er das Erbe antreten. Denn Haller und Jovic sind weg, weshalb das Offensiv-Talent wieder in den Fokus der Kaderplanung gerückt ist.
Die besondere Stärke von Paciencia sind seine Kopfbälle. Er wird diese Saison angreifen wollen und versuchen, sich seinen Platz im Kader zu erkämpfen. Zusammen mit der Schnelligkeit und Technik von Ante Rebic könnte die Eintracht erneut ein gefährliches Sturmduo schaffen.
Christoph Baumgartner unterschrieb bereits vergangenen Sommer einen Vertrag bis 2021 bei der TSG. Im Training hat der offensive Mittelfeldspieler bereits seinen damaligen Trainer Julian Nagelsmann überzeugt, und auch Teamkollege Florian Grillitsch kam ins Schwärmen:
Der österreichische U21-Nationalspieler ist technisch sehr versiert und ein echtes Toptalent für die Zukunft. In dieser Saison hat er die Möglichkeit sich im Profifußball einen Namen zu machen, weil die TSG auf seiner Position durchaus Bedarf hat.
Salih Özcan ist seit 2013 in der Kölner Jugend und stieß schon 2016 ins Profi-Team. In den vergangenen Jahren sammelte Özcan schon mehrere Dutzend Spiele in der ersten und zweiten Liga – der absolute Durchbruch gelang ihm jedoch noch nicht.
Auch in der vergangenen Zweitliga-Saison konnte der Mittelfeldspieler nicht so wie erwartet überzeugen und stand zunächst auf der Verkaufsliste der Kölner. Die Bemühungen des Klubs, einen weiteren Mittelfeld-Akteur zu verpflichten, stocken. Deshalb ist eine Planung mit dem 21-Jährigen nicht unwahrscheinlich.
Die Topverpflichtung des Sommers von Bayer Leverkusen heißt Moussa Diaby. Für 15 Millionen Euro hat die Werkself den Franzosen von Paris Saint-Germain verpflichtet. Diaby unterschrieb einen Vertrag bis 2024.
Rudi Völler und Simon Rolfes sind von dem Transfer begeistert. "Es ist bekannt, dass man sich in Leverkusen schnell auf allerhöchstem Niveau beweisen kann, dass wir unabhängig vom Alter bei entsprechender Leistung frühzeitig Vertrauen schenken und Verantwortung übertragen", sagte Völler. Diaby sei "eines der ganz großen französischen Talente", sagte Sportdirektor Simon Rolfes.
Der schnelle Flügelspieler hat mit seinen 19 Jahren ein enormes Potential und wird zurecht als Brandt-Nachfolger eingeordnet.
Etablierte Bundesliga-Profis wie David Alaba, Thomas Kraft oder Thomas Müller haben alle eines gemeinsam: Sie haben beim FC Bayern München den Sprung in den Profifußball geschafft. Jung-Talent Jonathan Meier hatte das gleiche Ziel. Doch der 19-Jährige geht jetzt einen Umweg, der sich lohnen könnte: Meier wechselte aus der Bayern-Jugend in die A-Mannschaft des FSV Mainz 05 und wurde bis 2022 an den Verein gebunden.
Als Linksverteidiger hat er in Mainz gute Chancen auf seine ersten Bundesliga-Minuten und schafft vielleicht das Fundament für eine Karriere als Stammspieler in der Bundesliga.
Robbery sind weg, der Rekordmeister braucht Lösungen! Bereits im Winter haben die Bayern mit dem Kauf von Alphonso Davies für satte zehn Millionen Euro für diesen Fall vorgesorgt. Das kanadische Wunderkind wechselte mit nur 17 Jahren in die Bundesliga.
Der mittlerweile 18 Jahre alte Linksaußen ist natürlich mehr eine Investition in die Zukunft, er hat jedoch ein enormes Potential und könnte schon diese Saison eine weit größere Rolle spielen, als ursprünglich vorgesehen. Denn die Bosse des FC Bayern schaffen es einfach nicht, einen namhaften Ersatz für die Flügel an Land zu ziehen.
Niko Kovac ist jetzt gefragt: Traut er dem Linksfuß sogar schon zu, eine echte Alternative zu sein? Aktuell werden die Außenpositionen von Serge Gnabry und Kingsley Coman bekleidet. Coman ist jedoch verletzungsanfällig und die Bayern sind in drei Wettbewerben vertreten.
Wie oft Davies spielt, steht und fällt mit einem Transfer auf der offensiven Außenbahn.
Leopold Zingerle ist schon im Winter 2017 zum SC Paderborn gewechselt. Bereits in seiner zweiten Saison ist er mit dem Verein in die erste Bundesliga aufgestiegen und hielt als Stammtorwart den Kasten sauber.
Der in der Jugend des FC Bayern ausgebildete Zingerle hat einen Ruf als talentierter Nachwuchstorwart und machte in Paderborn mit zahlreichen guten Leistungen auf sich aufmerksam. Noch ist Zingerle aber verletzt und wird daher später in die Vorbereitung starten. Mal sehen, wie er sich in der Bundesliga schlägt, wenn er die Chance bekommt. Er dürfte zumindest viele Bälle aufs Tor bekommen.
Mit Jonjoe Kenny kommt ein echter Hochkaräter zum FC Schalke. Der englische U21-Nationalspieler wechselt auf Leihbasis vom FC Everton zu den Königsblauen. Der Verteidiger hat mit seinen 22 Jahren schon Premier-League-Erfahrung.
In Gelsenkirchen gab es durchaus Bedarf in der Verteidigung und Kenny ist ein guter Kandidat, die Außenverteidiger-Position auszufüllen, sagt Sportvorstand Jochen Schneider.