
"Hallo, ich bin's": Hasan Salihamidžić.Bild: dpa / Tom Weller
Fußball
Hasan Salihamidžić ist zurück – wenn auch vorerst auf kleinerem Feld. In der neu gestarteten Kings League steht der Ex-Bayern-Boss mit seinem Sohn an der Seitenlinie eines Influencer-Fußballprojekts.
13.04.2025, 14:0613.04.2025, 14:06
An diesem Wochenende ist die Kings League gestartet, eine Kleinfeld-Fußball-Liga mit Bastian Schweinsteiger als Präsident. Gespielt wird dort, wo deutsche C-Promis in Tanzschuhe schlüpfen und Dieter Bohlen von Jahr zu Jahr die Träume talentierter und weniger musikalisch begnadeter Menschen zerstört: in den MMC Fernsehstudios in Köln.
Dort wird nun auch Fußball gespielt. Und zwar auf einem verkleinerten Feld, Sieben gegen sieben. Teams, bestehend aus gehobenen Amateur-Spielern sowie ausgewählten Ex-Profis treten gegeneinander an. Gecoacht werden sie von Influencern oder Fußball-Größen als sogenannte Präsidenten.
Einer von ihnen ist Hasan Salihamidžić, besser bekannt als Brazzo. Zusammen mit seinem Sohn Nick und den Twitch-Bekanntheiten Jordan und Semih ist er CEO von No Rules FC – eines der insgesamt acht Teams.
Nach FC Bayern: Hasan Salihamidžić hat "wieder Bock"
Lange war es ruhig um ihn geworden. Seit seinem Aus beim FC Bayern im Mai 2023 war es insgesamt ruhiger um ihn geworden. Die Kings League ist nun seine öffentliche Rückkehr ins Rampenlicht. Und vielleicht der Anfang eines neuen Kapitels.
Denn im Interview mit "RTL/ntv" deutete der 48-Jährige an, dass er in naher Zukunft wieder ins Fußballgeschäft einsteigen will. "Ich bin jetzt nach anderthalb Jahren auch wieder bereit zu arbeiten. Ob das Bundesliga ist oder Ausland oder mal ein anderes Projekt im Fußball – ich habe wieder Bock", sagte er.
Gleichzeitig machte Salihamidžić deutlich, dass sein Engagement bei No Rules FC nicht nur ein persönlicher Neustart ist, sondern vor allem ein Familienprojekt. Die Mannschaft sei in erster Linie die Idee seines Sohnes Nick gewesen. "Eigentlich ist das seine Mannschaft", sagte Salihamidžić.
Nick sei Präsident, Sportdirektor, Geschäftsführer – alles in einem. Er selbst helfe lediglich mit, damit das Ganze gut funktioniere. Es sei schön, betonte Salihamidžić, "wenn wir was zusammen machen".
Hasan Salihamidžić: Vom Spieler zum Bayern-Boss
Da ist er also wieder. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass sein Arbeitsplatz nicht an der Säbener Straße, sondern in einem Fernsehstudio in Köln-Ossendorf liegt. Das ist auch für Salihamidžić neu. Für einen ehemaligen Funktionär, der das Vereinswappen der Bayern sowohl auf dem Spielfeld als auch auf Vorstandsebene geprägt hat.
Als Spieler gehörte der Bosnier zur legendären Mannschaft, die 2001 die Champions League gewann. Zwischen 1998 und 2007 trug er das Trikot des FC Bayern, feierte sechs deutsche Meisterschaften und vier Pokalsiege. Die Fans riefen ihn "Brazzo" – ein Spitzname, der blieb.
Seine Karriere als Sportdirektor begann 2017 eher unterkühlt – vielen galt er zunächst als Notlösung. Doch Salihamidžić wuchs in seine Rolle hinein, war maßgeblich beteiligt an der Kaderplanung der Mannschaft, die 2020 unter Hansi Flick das zweite Triple der Vereinsgeschichte holte.
In jenem Sommer wurde er zum Sportvorstand befördert – als Anerkennung seiner Arbeit, aber auch als Ausdruck des Vertrauens durch die Vereinsführung. Drei Jahre später war es damit vorbei. Im Mai 2023, unmittelbar nach dem letzten Spieltag, musste Salihamidžić gehen. Sein Nachfolger ist Christoph Freund.
Es lief die 38. Spielminute im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinals gegen Tottenham, als Frankfurts Kaua Santos ungestüm gegen James Maddison in den Zweikampf ging. Der Brasilianer verursachte einen Elfmeter und zog sich eine Knieverletzung zu.
Die Pressemitteilung von Eintracht Frankfurt war kurz und schmerzlos. Keine O-Töne von Spieler, Trainer oder Klub-Verantwortlichen, keine anderen großen Sätze. Es wurde in zwei Sätzen verkündet, dass Torwart-Talent Kaua Santos sich einen Kreuzbandriss zugezogen habe.