Der FC Schalke 04 ist weiterhin auf der Suche nach einem neuen Sportvorstand. Nachdem der Klub im September 2024 die Trennung von Sportdirektor Marc Wilmots vollzogen hatte, übernahm zunächst Youri Mulder als Direktor Profifußball interimistisch die Verantwortung. Doch die langfristige Lösung bleibt offen. Statt eines Sportdirektors soll nun ein Sportvorstand das Ruder in der sportlichen Führung übernehmen.
Seit Monaten kursieren verschiedene Namen in Gelsenkirchen. Unter anderem wurden Dietmar Beiersdorfer, Erik Stoffelshaus und Oliver Kreuzer gehandelt. Die Kandidatenliste wurde laut Informationen von "Ruhr24" im Januar 2025 auf drei Personen reduziert. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
Ein Name, der nun ins Spiel gebracht wurde, ist Jesper Fredberg. Wie die belgische Zeitung "Het Nieuwsblad" berichtet, soll Schalke Interesse an dem 43-jährigen Dänen gezeigt haben. Fredberg war bis Oktober 2024 als Geschäftsführer Sport bei RSC Anderlecht tätig. Gegenüber dem Blatt erklärte er: "Es war gut, eine Pause vom Fußball zu machen, aber der Hunger ist schon wieder da. Ich habe nie ans Aufhören gedacht."
Fredberg besitzt die UEFA-Pro-Lizenz und hat bereits als Trainer bei Aarhus GF und Omonia Nikosia gearbeitet. Seine größte Bekanntheit erlangte er jedoch als Sportdirektor des dänischen Zweitligisten Viborg FF. Zwischen 2019 und 2022 führte er den Klub mit einer klugen Transferstrategie zurück in die höchste dänische Spielklasse.
Zum 1. Januar 2023 wechselte Fredberg zu Anderlecht, wo er für die Kaderplanung verantwortlich war. In der Saison 2023/24 führte er den Klub mit Verpflichtungen wie Kasper Dolberg, Kasper Schmeichel (beide OGC Nizza), Thomas Delaney (FC Sevilla) und Thorgan Hazard (Borussia Dortmund) auf Platz zwei der Liga. Seine Transfers im Sommer 2024 brachten allerdings nicht den erhofften Erfolg.
Nach einem schwachen Saisonstart trennte sich Anderlecht im September 2024 von Trainer Brian Riemer. Wenige Wochen später musste auch Fredberg seinen Posten räumen, da der Klub nur auf Platz sechs der Jupiler League stand. Bei der Vorstellung seines Nachfolgers Olivier Renard ließ Anderlecht durchblicken, dass dieser sich durch "bemerkenswerte Transfers und die Rekrutierung junger Talente" auszeichne – eine indirekte Kritik an Fredbergs Arbeit.
Sollte Schalke tatsächlich Interesse an Fredberg gehabt haben, ist dieses inzwischen offenbar wieder abgeflaut. Die Verantwortlichen um den Aufsichtsratsvorsitzenden Axel Hefer suchen nach einem Sportvorstand, der nicht nur operativ und strategisch versiert ist, sondern auch eine integrative Persönlichkeit mitbringt.
Hefer betonte zuletzt: "Wir wollen für Schalke 04 einen Teamplayer und Fachmann mit breiter Fußball-Expertise, der für eine operative wie strategische Sportkompetenz steht und diesbezüglich einen erfolgreichen Erfahrungshorizont aufweist. Wichtig ist, dass er Menschen zusammenbringen kann, um die Qualität, die wir bereits im Verein haben, erfolgreich für Schalke zu nutzen."
Eine zentrale Rolle in der Kaderplanung wird der neue Sportvorstand allerdings nicht übernehmen. Diese Aufgabe bleibt bei Ben Manga, dem Direktor für Kaderplanung, Scouting und die Nachwuchsabteilung "Knappenschmiede". Wann der S04 die finale Entscheidung in der Personalfrage trifft, bleibt offen.