90 Minuten können sehr lange und anstrengend sein. Das wissen nicht nur Fußballspieler oder HSV-Fans, sondern spätestens seit Samstag auch die Regisseure eines iranischen TV-Senders. Denn die schauten das Spiel zwischen dem 1.FC Köln und Bayern München – und sollen alle Einstellungen von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus aus der Übertragung geschnitten haben.
Wie die ARD-Korrespondentin Natalie Amiri auf Twitter schrieb, soll die iranische TV-Regie immer die Zuschauerränge gezeigt haben, wenn die Kameras näher an die 39-jährige Schiedsrichterin heranzoomt hätten.
Hintergrund: Im Iran ist es Frauen nicht erlaubt, an männlichen Sportveranstaltungen teilzunehmen.
Dass ausgerechnet eine Frau auch noch ein Spiel der Männer leitet, war wohl zu viel für sie.
Schon seit 1981 ist es Frauen in der Islamischen Republik Iran verboten, Fußballspiele von Männermannschaften im Stadion anzuschauen. Doch auch dort widersetzen sich Frauen gegen das diskriminierende Verbot:
Und wer denkt, dass Frauen nur im Iran beim Fußball diskriminiert werden, der irrt. Auch in Deutschland scheint eine Frau im Fußball noch immer nicht von allen erwünscht zu sein.