Das Fußball-Branchenportal "Transfermarkt" ist vor allem bekannt für seine Marktwertanalysen sämtlicher Fußballspieler. Während die Ablösesummen und Transferwerte in den vergangenen Jahren immer weiter in ungeahnte Höhen schossen, bremst die Corona-Krise dies nun.
Das Portal hat auf die Krise mit einem weltweiten Marktwert-Minus reagiert. Jüngere Spieler, die 1998 oder später zur Welt gekommen sind, wurden dabei um zehn Prozent abgewertet, alle anderen um 20 Prozent. Profis, deren Wert "Transfermarkt" auf weniger als 300.000 Euro beziffert, wurden nicht abgewertet.
Die Kaderwerte der Bundesliga-Teams sinken demnach fast um eine Milliarde Euro. Insgesamt wurden die 18 Klubs um 908 Millionen Euro abgewertet. Das entspreche einem Minus von rund 18 Prozent des vorherigen Bundesliga-Rekordwertes von 5,06 Milliarden Euro.
"Transfermarkt"-Geschäftsführer Matthias Seidel erklärte, die Corona-Krise habe schon jetzt weitreichende finanzielle Folgen für die Vereine. Das werde sich auch bei den künftigen Transfersummen zeigen, "die einen großen Einfluss auf unsere Marktwerte haben." Da aktuell niemand wisse, wann wieder eine Transferphase stattfinde, sei eine jetzige "Reaktion aus unserer Sicht nötig", sagte er der "Sport Bild".
Der Kaderwert des FC Bayern München ist laut "Transfermarkt" um fast 20 Prozent (180 Millionen Euro) auf rund 757 Millionen gesunken. Das liegt vor allem daran, dass die Spieler des FCB ein relativ hohes Durchschnittsalter haben.
Ganz im Gegensatz zu Borussia Dortmund: Der BVB-Kader wurde zwar auch um über 105 Millionen Euro auf rund 586 Millionen abgewertet. Doch dank vieler 1998 oder später geborener Jungstars wie Dan-Axel Zagadou, Achraf Hakimi, Erling Haaland und Jadon Sancho ist der Gesamtmarktwert der Schwarz-Gelben nur um etwas mehr als 15 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert unter Europas zwanzig wertvollsten Klubs.
Dadurch hat sich auch der Marktwert-Abstand zu Ligakonkurrent Bayern München verringert. Zwischen den Topteams liegen nun nur noch 170 Millionen Euro statt 245 Millionen wie vor dem Corona-Krisen-Update.
(as)