Im Halbfinale der Uefa Nations League hat das DFB-team mit 1:2 gegen Portugal verloren. Die Nationalmannschaft um Superstar Cristiano Ronaldo drehte in der 68. Minute auf und machte mit dem Treffer zum 1:2 den Einzug ins Finale perfekt.
1:0 Florian Wirtz (48.)
1:1 Francisco Conceicao (63.)
1:2 Cristiano Ronaldo (68.)
Ein Spiel dauert 90 Minuten, und die Vorberichterstattung im ZDF auch. Ab 19.25 Uhr, also gut anderthalb Stunden vor Spielbeginn, sah man Jochen Breyer, die Zuschauer:innen vor den heimischen TV-Bildschirmen begrüßen. An der Seite von ihm: Fritzy Kromp, zukünftige Trainerin der Werder-Frauen, und drei Weltmeister von 2014 – Christoph Kramer, Per Mertesacker und Mats Hummels.
Letzterer war nur auf der Durchreise. Mats Hummels genießt aktuell seine Rente. Was das heißt? Erstmals die "Saison aus den Knochen rausbekommen". Doch auch wenn Hummels seine Karriere als Fußball-Profi für beendet erklärt hat, einen neuen Arbeitsvertrag hat er bereits unterschrieben. Hummels wird ab kommender Saison TV-Experte, aber nicht für das ZDF, sondern für Amazon Prime Video. Und die Champions-League-Spiele begleiten.
Mit Hummels standen also vier Experten auf dem Rasen. Doch bei aller Liebe: Die wichtigste Expertin des Abends war zugeschaltet. "Gib uns doch mal eine Fröttmaning-Prognose", schickte Breyer in Richtung Mainz. Dort stand, ausgestattet mit ZDF-Mikro und gelabeltem Regenschirm, Katja Horneffer. Die Meteorologin war vor dem Halbfinale in der Nations League gefragt. Denn: Der deutsche Wetterdienst hatte vor Unwetter gewarnt.
Von einem rotierendem Gewitter "mit unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten" war die Rede. Von Wetter, das es "in sich" hat und von Hagelkörnern, bis zu zwei Zentimeter groß. Und tatsächlich, Horneffer sollte recht behalten. Gegen 20.10 Uhr hagelte es in der Allianz-Arena. So stark, dass Marc-André ter Stegen sein Warm-up unterbrechen musste und der Anpfiff verschoben wurde, zehn Minuten nach hinten.
Kimmich hat es also geschafft. Der Nationalspieler ist der 14. Spieler des DFB, der mindestens 100 Länderspiele auf dem Buckel hat. Und das "ohne eine Zerrung", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann vor Beginn der Partie. Zum Jubiläum wolle er Kimmich auch etwas schenken, also nicht Nagelsmann persönlich, sondern der ganze Staff. Sie hätten sich "etwas überlegt". Was genau, wollte der Bundestrainer nicht verraten.
Ein offizielles Geschenk bekam Kimmich dennoch, eine Medaille und eine "Mütze", wie Per Mertesacker die Kopfbedeckung mit Schirm nannte. Der ehemalige Nationalspieler ist auch im Klub der Hundert, vier Länderspiele mehr hat er absolviert. Die Cap hat er also auch bekommen. Getragen wird sie aber nicht, die sei "nicht so salonfähig", sagte Mertesacker. Deshalb hänge sie in nur seinem Büro.
Dass "ganz Deutschland" ihn kennt, hätte er sich vermutlich nie erträumen können. Noel Urbaniak, besser bekannt als der Balljunge der Nation, tauchte vor dem Nations-League-Spiel im TV auf.
Er war es, der beim 3:3 im März gegen Italien eine zündende Idee hatte. Vor einer Ecke der deutschen Nationalmannschaft leitete er vom Spielfeldrand ein Tor von Jamal Musiala ein. Im Anschluss wurde der 15-Jährige gefeiert, von Joshua Kimmich und ganz Deutschland.
Doch der Ruhm hat bekanntlich seinen Preis. "Ich weiß nicht, ob ich jemals Urlaub machen kann in Italien", sagte Noel im Interview mit ZDF-Reporterin Amelie Stiefvatter.
Tor, Tor, Tooooooor! Oder doch nicht? In der 48. Minute war man sich nicht ganz sicher, ob das Tor von Florian Wirtz zum 1:0 auch wirklich zählt. Der Grund: Woltemade stand beim Chipball von Kimmich auf Wirtz im Abseits und blockierte den portugiesischen Abwehrspieler.
ZDF-Schiri-Experte Thorsten Kinnhöfer war sich schnell sicher: Der Treffer darf nicht zählen. "Dann ist es für mich kein passives Abseits mehr, weil er greift ein. Er blockiert den Verteidiger", bewertete Michael Ballack. Das Schiedsrichterteam wiederum sah das anders und gab den Treffer.
Die Uefa ließ mitteilen, wie Dazn-Kommentator Mario Rieke anmerkte: Es war kein Abseits, "weil Woltemade nicht klar, durch einen klaren Impact verhindert hat, dass der Gegner zum Ball kommt." "Aus deutscher Sicht eine sehr glückliche Schiedsrichter-Entscheidung", kommentiert Rieker unter Zustimmung von Ballack.
Das DFB-Team steht am 8. Juni im kleinen Finale. Anpfiff ist um 15 Uhr in Stuttgart. Der Gegner: der Verlierer aus dem Spiel zwischen Frankreich und Spanien.
Übertragen wird das Spiel auf RTL, ebenso wie das Finale.
