Am Montag trafen in Nischni Nowgorod Schweden und Südkorea aufeinander. Die beiden Teams, gegen die Deutschland in Gruppe F noch antreten muss.
Nach der Niederlage gegen Mexiko am Sonntag geht es für die DFB-Elf in den letzten beiden Gruppenspielen jetzt schon um alles.
Auf dem Papier sollte die Sache eigentlich klar sein. Denn Deutschland ist gegen Schweden und Südkorea klarer Favorit. Aber das war Deutschland auch gegen Mexiko...
Schweden spielte ein klassisches 4-4-2, Südkorea ein defensiv ausgerichtetes 4-3-3. Während Deutschland gegen Mexiko am Sonntag Dominanz gegen Giftigkeit war, trafen in Schweden und Südkorea zwei Teams aufeinander, die sich mit Ballbesitz offensichtlich schwer taten. Es wurde deutlich: Deutschland und Mexiko sind die Schwergewichte der Gruppe F, Schweden und Südkorea die Leichtgewichte.
In der Regel zogen sich die Südkoreaner mit fünf bis sieben Spielern auf einer Linie an ihren Strafraum zurück und hofften darauf, irgendwann irgendwie kontern zu können. Die Südkoreaner erwiesen sich bei Gegenstößen aber als weitgehend harmlos.
Die Schweden hatten mehr Ballbesitz, sie hatten mehr Chancen, kurzum, sie waren deutlich überlegen. Aber sie vergaben viele ihrer Möglichkeiten kläglich. Biedere Schweden verdienten sich den Sieg gegen sehr schwache Koreaner mühsam.
Zlatan Ibrahimovic ist zwar nicht mehr Teil der schwedischen Nationalmannschaft, aber er ist immer noch überall: Er sitzt auf den Tribünen der WM-Stadien, er ist Markenbotschafter, Werbefigur, TV-Experte. Und er setzt sich, wie gewohnt, auch sehr gerne selbst in Szene.
Die Südkoreaner sind jetzt schon Grätsch-Weltmeister. Allein in der ersten Halbzeit gab's gegen Schweden drei riskante Grätschen mit Anlauf, zwei davon im eigenen Strafraum. Mutig!
Anders war's in der zweiten Hälfte: Der eingewechselte Kim Min Woo rauschte im Strafraum dermaßen in Viktor Claesson hinein, dass er ihm fast den Fuß brach.
Erstaunlich, dass der glänzend postierte Schiedsrichter Joel Aguilar überhaupt vom Video-Schiedsrichter darauf aufmerksam gemacht werden musste. Schweden Kapitän Andreas Granqvist übernahm Verantwortung, verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher zum Siegtor.
Südkoreaner sind im Schnitt 1,74 Meter groß. Zum Vergleich: Der Durchschnittsschwede und der Durchschnittsdeutsche sind 1,80 Meter groß.
Aber, wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel! Südkoreas Stürmer Shin-wook Kim ist sehr groß. 1,96 Meter! Die deutsche Abwehr muss sich aber nur vor Kims Physis fürchten. Der 30-jährige Stürmer vom südkoreanischen Erstligisten Jeonbuk Hyundai Motors blieb vorm Tor ungefährlich.
Marcus Berg kennt der ein oder andere sicher noch aus der Bundesliga. Zwei gute Gelegenheiten hatte der ehemalige HSV-Stürmer (54 Bundesligaspiele/5 Tore) in der ersten Halbzeit. Und zweimal vergab er die Chance.
In der 20. Minute hätte er den Führungstreffer erzielen müssen, scheiterte aber aus kurzer Entfernung an Südkoreas Torhüter Hyeon-woo Jo. Wenige Minuten später tauchte Berg wieder frei vorm Tor auf, legte den Ball dann quer – dort stand aber niemand...
Seine schnelle Reaktion gegen Marcus Berg in Hälfte eins war top. Und auch im zweiten Durchgang parierte Hyeon-woo Jo erstklassig, als Ola Toivonen einen Kopfball gefährlich aufs Tor brachte. Er bewahrte sein Team mehrmals vor dem Rückstand.
Deutschland, du musst dir keine großen Sorgen machen. Du schaffst das schon. Sechs Punkte sind in den verbliebenen beiden Gruppenspielen locker drin! Den deutschen Nationalspielern werden nach dem Auftritt von Schweden und Südkorea kaum die Knie schlottern... Es sei denn, Zlatan kommt nochmal zurück.
(mit SID)