Übergewicht? Mangelnde Fitness? Zuletzt geriet BVB-Neuzugang Niklas Süle mal wieder aufgrund seiner angeblich Fitness-Defizite ins Kreuzfeuer. Aufgrund seiner "körperlichen Begebenheiten" wurde der Fußballer ungewollt in den wenig politisch korrekten Diskussions-Mittelpunkt gezogen. Wie jetzt bekannt wurde, waren seine Essgewohnheiten offenbar sogar hinter den Transfer-Kulissen Thema.
Moderator Carli Underberg und Experte Alfred Draxler nahmen die aktuelle Diskussion nun zum Anlass, um in der Sendung "Lage der Liga" darüber zu sprechen. Dort mutmaßte Draxler über die fehlende Professionalität des Fußballers und äußerte ein niederschmetterndes Urteil: "Ich glaube, dass es nicht unbedingt von übergroßer Disziplin spricht, wenn man übergewichtig zum neuen Verein kommt." Dass der Fußballer mit dem einen oder anderen Kilo zu viel beim BVB ankomme, findet er "nicht ganz so professionell."
Dass Draxler damit offenbar ins Schwarze getroffen hat, bestätigte anschließend Süles Spielerberater Volker Struth höchstpersönlich. Er verriet, dass das Gewicht sogar ein Thema bei den Verhandlungen mit dem BVB gewesen sein sollen.
Über das abschließende Gespräch mit den Verantwortlichen von Borussia Dortmund wurde der Innenverteidiger offenbar auf seine Essgewohnheiten angesprochen: "Niklas, man sagt dir ja nach, dass du gerne mal einen Hamburger isst oder vielleicht auch mal ein Bierchen trinkst", zitiert Struth die BVB-Verantwortlichen.
Wie Süle darauf reagierte? "Das hat der Junge ehrlicherweise mit Ja beantwortet", erzählt Spielerberater. Süle habe sich damit gerechtfertigt, dass andere Spieler dies auch machten. "Bei mir wird halt ein bisschen öfter darüber gesprochen. Und bei mir sieht man die zwei Kilo, die ich mehr wiege, auch", wird Süle zitiert.
Doch der Spielerberater verteidigt den Nationalspieler und dessen Leistung:
Inwiefern Süle genug Leistung für seinen Klub erbringt, konnte er bisher kaum zeigen. Im Sommer kam der Kicker ablösefrei vom FC Bayern nach Dortmund, stand aber erst 32 Minuten für seinen neuen Klub am Feld. Der Grund: eine Muskelverletzung. Die Partien gegen Leverkusen sowie Freiburg verpasste er deswegen gänzlich. Bei den Spielen gegen Werder, Hertha und Hoffenheim ist er nur eingewechselt worden.
Aus den eigenen Reihen wird der Kicker allerdings in Schutz genommen. So verurteilt etwa BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl die Gewichts-Debatte: "Ich finde es gegenüber Niklas nicht in Ordnung, dass das Thema wieder aufgemacht wird." Die Diskussion ziehe sich seit Tagen. "Wir sollten da einen Haken drunter machen", findet er.
Dabei hatte Kehl selbst kürzlich zugegeben, dass Süles Gewicht sehr wohl ein Thema sei, wie er bei "Sky" verriet. Dort sagte er: "Ich glaube, dass er (Süle) in diesem Punkt zulegen kann."
(ast)