Nach gut zweimonatiger Pause kehrt in dieser Woche der Europapokal zurück. Am Donnerstag geht es in der Europa sowie Conference League weiter, das Hauptaugenmerk vieler Fans liegt aber schon an den beiden Tagen zuvor auf der Champions League. In dieser ist auch der FC Bayern gefordert.
Dank 16 von 18 möglichen Punkten in der Gruppenphase haben die Münchener mühelos das Achtelfinale erreicht. Am Mittwoch steht nun das Hinspiel bei Lazio Rom an. Die Rollen sind dabei klar verteilt. "Wir sind sicher der Favorit", erklärte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Abflug nach Italien.
Entsprechend klar sind die Erwartungen von außen: Ein souveräner Auftritt mitsamt eines komfortablen Ergebnisses muss her. Gerade auch vor dem Hintergrund des verlorenen Topspiels in Leverkusen. "Die Niederlage hängt nach, weil es ein wichtiges Spiel war", gestand Freund.
Ex-Profi Thomas Linke hingegen sieht genau darin eine Chance für die Münchener. "Gerade nach weniger erfolgreichen Spielen ein anderes Gesicht zu zeigen, war immer eine Stärke des FC Bayern", erklärte er gegenüber den vereinseigenen Medien. "Ich glaube, das wird ein 3:1 für uns."
Einen Auswärtssieg der Bayern wünscht sich allerdings nicht jeder ehemalige FCB-Profi. Zumindest nicht Miroslav Klose. "Ich drücke immer dem Außenseiter die Daumen, in diesem Fall auch deshalb, weil ich für Lazio ein Jahr länger gespielt habe als für den FC Bayern", erklärte der Rio-Weltmeister im Interview mit dem "Münchner Merkur/tz", warum er am Mittwochabend auf eine FCB-Pleite hofft.
Klose hatte von 2007 bis 2011 für die Münchener gespielt, von 2011 bis 2016 ließ er seine Karriere schließlich bei Lazio ausklingen. Anschließend kehrte er aber zum deutschen Rekordmeister zurück, arbeitete zunächst als U17-Coach und anschließend als Assistenztrainer von Hansi Flick.
Obwohl Deutschlands Rekordtorschütze nun den Italienern die Daumen drückt, rechnet er doch nicht mit einer Überraschung: "Ich denke, dass die Bayern wieder weiterkommen." Im Vergleich zur Saison 2020/21, als sich die Münchener im Achtelfinale mit 4:1 und 2:1 gegen Lazio durchgesetzt haben, erwartet Klose diesmal aber ein "spannenderes Duell".
Das führt Klose allerdings nicht auf die Bayern, sondern auf die Italiener zurück. "Einige Lazio-Spieler haben damals zum ersten Mal in der Champions League gespielt", erklärte er.
Den Bayern gab er dabei zudem mit an die Hand, auf welche Spieler sie in den beiden Duellen besonders aufpassen müssen: "Lazio hat sehr interessante Spieler im Kader – Ciro Immobile, Luis Alberto und Felipe Anderson. Manuel Lazzari kann vom Flügel kommend auch jede Menge Energie erzeugen."
Zudem warnte er die Münchner vor dem italienischen Publikum. "Diese fanatischen Fans können einen tragen, das weiß ich aus eigener Erfahrung."
Auf der anderen Seite müsse sich die Abwehr der Italiener bei der Offensivspower der Münchner "zusammenreißen".