Gute Laune, auch im Podcast: Toni Kroos bei der EM, hier mit Thomas MüllerBild: imago images / jan hübner
Fußball
Die Zeiten haben sich verändert. Früher lästerte halb Deutschland über Toni Kroos, heute ist er der große Hoffnungsträger. Der Nationalspieler ist Kopf der deutschen Nationalmannschaft, die Augen sind auf ihn gerichtet, seit Bundestrainer Julian Nagelsmann ihn von einem Comeback überzeugte.
Kroos lieferte im ersten Gruppenspiel der EM direkt ab und stellte einen Sensationsrekord auf: Er erreichte beim 5:1-Sieg gegen Schottland eine 99-prozentige Passquote. Das war in der Fußballgeschichte noch nie einem EM-Spieler gelungen, der mehr als 100 Pässe spielte.
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Die Zeiten haben sich aber auch in Sachen Kommunikation verändert. Was vor wenigen Jahren noch undenkbar war, ist heute völlig normal: Toni Kroos macht während des Turniers einfach seinen Podcast weiter.
Toni und Felix Kroos veröffentlichen überraschend neue Podcast-Folge
Und zwar, wie er in der neuen Folge erzählt, ohne Stress mit der DFB-Presseabteilung. Er habe freie Hand, zumal völlig klar sei, dass er nie Geheimnisse ausplaudere.
Hier geht's lang: Toni Kroos führt das DFB-Team an.Bild: dpa / Tom Weller
Er nimmt mit seinem Bruder aus dem Mannschaftsquartier Folgen von "Einfach mal Luppen" auf. Die neue Folge erschien ziemlich exakt 24 Stunden vor dem Anpfiff des zweiten Gruppenspiels zwischen Deutschland und Ungarn, aufgezeichnet wurde sie in der Mittagspause der Nationalmannschaft zwischen Training und Fahrt nach Stuttgart.
Und das mit Erfolg. Der Podcast kletterte am Dienstag auf Platz 1 der Spotify-Charts, kein Podcast ist in Deutschland aktuell erfolgreicher.
Du hörst gerne Kroos-Podcasts? Dann wird es Zeit für "Toni Kroos – The Underrated One". Hier gibt es Folge 1:
Um ein Haar wäre die Episode allerdings ausgefallen, was jedoch nicht an Toni Kroos gelegen hätte. Sein Bruder Felix erzählte gut gelaunt, dass er beinahe verschlafen hätte. Er habe das Kind um 12.30 Uhr ins Bett gelegt für den Mittagsschlaf und war selbst eingepennt. Wäre die Frau nicht gewesen, wäre es das gewesen, denn dass Zeitfenster von Toni war verdammt klein vor der Abfahrt per Mannschaftsbus.
Auch Felix ist während der EM gut beschäftigt. Er wird das zweite deutsche Gruppenspiel nicht live im Stadion sehen können, weil er für RTL im Einsatz ist. "Die Quoten sind okay, aber noch nicht da, wo sie sein sollen", witzelte er, weshalb er die Sendung nicht schwänzen könne. Er werde die Partie allerdings nicht im Gemeinschaftsraum der Redaktion schauen. Weil er bei solchen Partien seine Ruhe haben wolle, werde er sich alleine in die Garderobe zurückziehen.
EM 2024: Toni Kroos von einer Mannschaft überrascht
Toni Kroos sprach bei "Einfach mal Luppen" über seinen Eindruck der anderen Mannschaften: "Was mich überrascht hat, war Rumänien. Da hatte ich die Ukraine auf dem Zettel als Favoriten", sagte er über den 3:0-Sieg am Montag in München.
Großen Respekt habe er vor einem Favoriten: "Spanien hat mit den besten Eindruck gemacht." Das 3:0 habe ihn beeindruckt, weil Kroatien unangenehm zu bespielen sei. Und: Mit der Niederlage Belgiens sei nicht zu rechnen gewesen.
Toni Kroos wirkte gewohnt ruhig und souverän, er erzählte, dass beim Team alles nach Plan laufe. Die Abläufe seien nahezu identisch zur ersten Partie.
Nur an eines müsse er denken: "Für den Bus muss ich mir wieder einen Nackenschoner mitnehmen. Da lauern die Gefahren", sagte er halb im Ernst, halb im Witz. Zudem sei er froh, dass alle fit seien. Denn: Die Verletzungen seien die "vermeintlich dunkle Wolke", die über einem schwebt. "Ein, zwei Wochen auskurieren geht bei einem Turnier nicht", sagte er. Weshalb er's auch nicht herbeireden wolle, aber: "Ein Gesundheitsstand ist wichtig." Felix Kroos hatte auf dieses Thema wenig Lust: "Da wollen wir gar nicht drüber reden! Das Turnier ist ja noch ganz lang für uns."
Er hat auch am Donnerstagabend mal wieder abgeliefert. Beim 3:1-Erfolg von Eintracht Frankfurt bei Beşiktaş holte Omar Marmoush früh einen Elfmeter heraus, den er selbst zur wichtigen 1:0-Führung verwandelte. Kurz darauf leitete er mit einem Freistoß das zweite SGE-Tor des Abends ein.