Schon bei seinem Amtsantritt im Sommer 2021 attestierte der neue Geschäftsführer Fredi Bobic Herthas Profis ein Mentalitätsproblem. In seiner ersten Transferperiode sortierte er daraufhin aus.
Es folgte erneut eine Saison mit einem Kampf um den Klassenerhalt, der erst in der Relegation erfolgreich endete. Auf der Mitgliederversammlung Ende Mai musste sich Bobic trotzdem eingestehen, dass "wir eine Mannschaft hatten, die keine Mannschaft war und die verdammt lange gebraucht hat, um sich zu finden."
Dementsprechend viel wird sich auch in der kommenden Transferperiode verändern. Mit Niklas Stark (nach Bremen) verlässt ein langjähriger Leistungsträger das Team. Auch der defensive Mittelfeldspieler Santiago Ascacíbar möchte "einen Tapetenwechsel".
Auf der Suche nach Ersatz für das defensive Mittelfeld ist Bobic womöglich schon fündig geworden: Wie die "Bild" am Freitag berichtete, beschäftigt sich Hertha derzeit mit dem 24-jährigen Alex Kral von Spartak Moskau. Das Boulevard-Blatt beschreibt den Sechser als "robust und zweikampfstark". In Moskau hat er bereits 60 Spiele bestritten, auch für die tschechische Nationalmannschaft war er schon 31 Mal im Einsatz.
Zuletzt war er an West Ham United ausgeliehen, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Eine erneute Leihe, diesmal nach Berlin, ist denkbar. Bei einem Marktwert von sieben Millionen Euro laut transfermarkt.de könnte sich Hertha gegebenenfalls sogar die Ablösesumme leisten.
In der Abwehr hat sich Hertha bereits verstärkt. Mit Jonjoe Kenny vom FC Everton und Filip Uremović von Rubin Kazan sind Bobic sogar zwei ablösefreie Transfers gelungen.
Auch im Angriff will man sich noch verstärken: Laut "B.Z." soll Bobic erneut um Ermedin Demirović vom SC Freiburg werben. Der 24-Jährige ist jedoch noch bis 2024 an die Breisgauer gebunden.
Auf der Torwartposition herrscht aktuell Unklarheit: Mit Rune Jarstein (neuer Verein noch offen) und Alexander Schwolow (zu Schalke) sollen beide verdienten Bundesliga-Keeper den Verein verlassen, Nachwuchs-Hoffnung Marcel Lotka spielt nächstes Jahr beim BVB II.
Wer die neue Nummer Eins bei den Berlinern wird, ist noch unklar. Der aus Bochum neu verpflichtete Tjark Ernst ist wohl nur für die zweite Mannschaft gedacht. Auch der 23-jährige Oliver Christensen hat noch kein Bundesliga-Spiel bestritten.
(kpk)