Von den Profis bis zu den Amateuren – im Fußball vergeht kaum eine Woche ohne Rassismus. Besonders im Spitzenfußball reiht sich derzeit ein abscheulicher Vorfall an den nächsten. Besonders die Affenlaute gegen Juventus-Profi Moise Kean sowie die rassistischen Beleidigungen gegen die deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay beim Länderspiel in Wolfsburg machen einen sprachlos. Emre Can, der mit allen drei Spielern regelmäßig auf dem Platz steht, hat sich jetzt klar geäußert.
"Es passiert überall auf der Welt. Ich finde es einfach nur traurig und schade", klagte der Mittelfeldspieler von Juventus Turin über die rassistischen Vorfälle im Interview mit DAZN. "Mensch ist Mensch, egal welche Hautfarbe. Wer das nicht respektiert, ist ein Idiot und hat weder im Fußballstadion noch in der Gesellschaft etwas zu suchen."
Zwar gibt es immer wieder Anti-Rassismus-Kampagnen der Fußballverbände und auch Geldstrafen gegen die Vereine, wenn es zu rassistischen Äußerungen von Fans kommt, doch Can findet, dass noch mehr geht:
Dass Can zu den mündigeren Fußballprofis gehört, bewies er in der vergangenen Saison. Anders, als die anschließend vielfach kritisierten Nationalmannschaftskollegen Mesut Özil und Ilkay Gündogan folgte der damalige Profi vom FC Liverpool nicht der Einladung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.
Im Viertelfinal-Hinspiel gegen Ajax Amsterdam (21 Uhr, live bei DAZN) wird der 25-Jährige der "Alten Dame" fehlen. Eine Antwort auf rassistische Zwischenrufe wird er auf dem Platz deshalb vorerst noch nicht geben können. Der derzeit stark aufspielende Sechser hatte sich am Samstag beim 2:1-Sieg gegen Milan am rechten Knöchel verletzt und hat seitdem nicht trainieren können.
Wann Can zurückkehrt, ist noch nicht klar. Der Ex-Leverkusener hat aber ein klares Ziel mit Juve: "Wir wollen Meister werden und die Champions League gewinnen", so der Nationalspieler zu DAZN. Nachdem Bundestrainer Joachim Löw ihn für die vergangenen zwei Länderspiele nicht nominiert hatte, will er zudem zurück ins Nationalteam: "Ich werde weiter Gas geben, bis der Bundestrainer irgendwann keine andere Wahl mehr hat, als mich mitzunehmen."
(bn)