Beim Wechsel von David Alaba zu Real Madrid ging es in diesem Sommer um viel Geld und Wertschätzung. Er schlug die Angebote zur Vertragsverlängerung von Bayern München aus und wechselte zu den Königlichen nach Spanien, wo er für fünf Jahre unterschrieb und ordentlich abkassiert. Laut "Spiegel" verdient der Verteidiger 19,47 Millionen Euro pro Jahr, erhielt zusätzlich eine Einmalzahlung über 17,7 Millionen Euro.
Jetzt wirft ein Auftritt von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß ein anderes Licht auf den Wechsel von Alaba. Wollte der Österreicher eigentlich zu Reals Dauerkonkurrenten Barcelona? In der Sendung "Blauen Couch" vom Radiosender "Bayern 1" erzählt der Ex-Bayern-Boss: "David Alaba zum Beispiel hat mir mal erzählt: 'Mein Traum ist es immer noch, in Barcelona zu spielen.' Dann habe ich zu ihm gesagt: 'Willst Du da mit dem Präsidenten oder mit dem Insolvenzverwalter verhandeln?'"
Hoeneß spielt auf das Minus an, das der FC Barcelona haben soll. Angeblich beläuft sich der Schuldenberg auf über eine Milliarde Euro. Hoeneß erklärt: "Barcelona ist eigentlich pleite! Wenn Barcelona in Deutschland wäre, wäre das ein Fall für den Insolvenzrichter. Barcelona ist für uns überhaupt kein Vorbild mehr."
Für Hoeneß sei es klar, dass man bei Transfers auch mal an die finanziellen Grenzen gehen könne. Er sagt aber auch: "In dem Moment, wo das Ganze nicht refinanzierbar ist, muss man eben auch mal 'Nein!' und 'Dann gewinne ich die Champions League mal nicht!' sagen."
Zur Erinnerung: Im Sommer konnte der FC Barcelona eine Vertragsverlängerung von Lionel Messi nicht finanzieren, weil das Gehaltsbudget beim 26-maligen spanischen Meister zu hoch war und die spanischen Financial-Fairplay-Regeln nicht mehr erfüllt werden konnten. Der Argentinier musste unter Tränen seinen Jugendklub verlassen und wechselte zu Paris Saint-Germain.
Aber nicht nur über den FC Barcelona sprach Hoeneß. Auch die Situation des FC Bayern thematisierte er. Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Finanzen der Münchner sagte der 69-Jährige: "Ohne Zuschauer haben wir jährlich 80 bis 100 Millionen Euro verloren. Die haben dazu geführt, dass unser Festgeldkonto, das mal richtig dick war, abgeschmolzen ist. Es ist noch da – aber wenn das noch lange so geht, wird es irgendwann schwierig."