Mit der 1:2-Niederlage des DFB-Teams gegen Spanien ging am Freitagabend nicht nur die deutsche Hoffnung auf den Titelgewinn im eigenen Land zu Ende, sondern auch die große Karriere von Toni Kroos. Die EM 2024, das war schon vor Turnierbeginn klar, würde seine letzte Herausforderung sein.
Sein Abschied gibt Julian Nagelsmann nun eine gewaltige Aufgabe mit an die Hand, denn der Bundestrainer muss irgendwie die Lücke füllen, die Kroos im Herzen der Mannschaft hinterlässt.
Im Podcast "Copa TS" wagt Christoph Kramer, der die EM 2024 als Experte fürs ZDF begleitet, eine erste Prognose. "Aleksandar Pavlović kann irgendwann in große Fußstapfen treten", traut er dem Bayern-Youngster perspektivisch eine große Entwicklung zu.
Auch den Mainzer Flügelspieler Brajan Gruda, in Vorbereitung auf das Heimturnier bereits Teil des DFB-Teams, findet er "super", weshalb er grundsätzlich keine allzu großen Sorgen um die Zukunft des deutschen Fußballs hat: "Du hast ein paar Spieler, die als Nachfolger gehandelt werden."
Aber wie genau soll die Lücke, die Kroos im Mittelfeldzentrum hinterlässt, ab September gefüllt werden? Mit einem Eins-zu-eins-Ersatz dürfte es laut Kramer schwer werden, "weil Toni Kroos auf 90 Minuten über 15 Jahre immer alles richtig gemacht hat. Diese Art Spieler ist so schwer, das kannst du auch nicht kopieren". Dabei führt der ZDF-Experte weiter aus:
Nagelsmann wird das Spiel der deutschen Nationalmannschaft also verändern müssen. Aber eine solche taktische Flexibilität ist im Fußball ohnehin unabdingbar. "Man muss gucken, was man hat", will sich Kramer noch nicht auf eine konkrete Lösung für die WM 2026 festlegen.
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"Wenn man drei herausragende Innenverteidiger, aber keinen Stürmer hat, spielt man eher mit einer Dreierkette. Man muss sich nach dem Spielermaterial richten", betont er. Eben jene Wortwahl hatte bei einer ZDF-Übertragung zu Beginn des Turniers übrigens noch eine Belehrung von Moderator Jochen Breyer nach sich gezogen. Aus seinem Wortschatz möchte Kramer den Begriff offensichtlich trotzdem nicht streichen.
Ein letztes Mal ist Kramer am Dienstagabend nochmal als ZDF-Experte im Einsatz, danach endet für ihn das Turnier, die Vorbereitung auf die neue Saison mit Borussia Mönchengladbach beginnt.
Und was bleibt für ihn von der Heim-EM? "Dass der Per Mertesacker und Arsenal Riccardo Calafiori kaufen. Das war eine wichtige Erkenntnis. Ich hoffe, dass ich von Per irgendwie beteiligt werde", sagt er lachend.