Wenn ein neuer Trainer kommt, müssen sich die Spieler meist nicht nur auf ein neues Spielsystem einstellen, sondern auch auf neue Trainingsmethoden. Doch nicht immer gelingt es dem neuen Coach, seine Mannschaft von sich und seinen Methoden zu überzeugen. Dann kommt in Spielerkreisen schnell Unzufriedenheit auf. So war es anscheinend auch in der Saison 2018/19 bei den Bayern unter Niko Kovac.
Laut dem Ex-Münchner Javi Martinez mussten die Profis zu dieser Zeit vor und nach jedem Training 40 Minuten Fahrrad fahren – eine Maßnahme, deren Sinn sich den Spielern nicht erschloss. "Wir haben irgendwann die Trainingsmethoden des Trainers infrage gestellt", sagte Martinez im Twitch-Stream von Journalist Gerard Romero. "Wir waren uns unsicher, ob wir uns eigentlich für die Liga oder auf die Tour de France vorbereiten", berichtete Martinez in dem Livestream.
Über ein Jahr, nämlich von Sommer 2018 bis Herbst 2019, trainierte der defensive Mittelfeldspieler unter Kovac. Anfangs waren Mannschaft und Trainer auch sehr erfolgreich zusammen: In der ersten Kovac-Saison wurden die Bayern deutscher Meister und Pokalsieger. Doch trotz guter Ergebnisse konnte der Trainer seine Kritiker nie ganz verstummen lassen. Im November 2019 verlor Kovac nach einer 1:5-Klatsche gegen Eintracht Frankfurt seinen Job.
Martinez selbst spielte noch bis Sommer 2021 bei den Bayern. In insgesamt neun Jahren absolvierte er 268 Pflichtspiele. Sein 40-Millionen-Transfer im Sommer 2012 erregte viel Aufsehen, da die Bayern zu diesem Zeitpunkt noch nie so viel Geld für einen Spieler ausgegeben hatten. Das Investment sollte sich lohnen: Mit Martinez als unverzichtbarer Stütze im Mittelfeld gewann die Mannschaft 2013 die Champions League, die Meisterschaft und den DFB-Pokal. Heute spielt der 33-Jährige in der katarischen Liga beim Qatar Sports Club.
(nik)