Als Fan von Schalke 04 schwelgt man lieber gern in Erinnerungen. Dann denkt man zurück an die goldenen Zeiten, als der Klub regelmäßig in der Champions League und der Europa League spielte. In der Zeit, als Offensivspieler wie Klaas-Jan Huntelaar und Raúl Tore am Fließband erzielten und die Gegner Manchester United und Real Madrid waren.
Einer, der diese Zeiten auch noch miterlebt hat, ist Joel Matip. 20009 gab er mit 18 Jahren sein Profidebüt für S04 und wechselte fünf Jahre später zu Jürgen Klopp und dem FC Liverpool. Während Matip in den vergangenen acht Jahren unter anderem englischer Meister und Pokalsieger wurde, stieg Schalke in Liga 2 ab, dann wieder auf und direkt wieder ab.
Nun ist Joel Matip seit Sommer vereinslos und kehrte nach Gelsenkirchen zurück, wohnt sogar in der Nähe des Stadions. Bei Schalke waren die Hoffnungen groß, ihren verlorenen Sohn zurückzuholen. Doch diese Träume sind nun wohl endgültig zerplatzt.
Denn der 33-Jährige will gar nicht mehr professionell Fußball spielen. Nachdem er sich im Dezember 2023 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, entschieden sich die Verantwortlichen beim FC Liverpool, den auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.
Seine Genesung zog sich hin, doch wie die "Ruhr Nachrichten" berichten, hätte sich auch der Hamburger SV vorstellen können, Matip zu verpflichten. So hätte Nuni Kucukovic, Scout des HSV, beim Innenverteidiger gefragt, ob sich HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz bei ihm melden könne. Ihm soll Matip jedoch deutlich gemacht haben, dass seine aktive Karriere nach nun 15 Jahren vorbei sei.
Offiziell kommuniziert hatte der 21-Nationalspieler Kameruns seine Entscheidung noch nicht und das habe laut "Ruhr Nachrichten" einen ganz einfachen Grund. Matip sei einfach extrem introvertiert und nehme sich selbst nicht so wichtig. Bereits während seiner Zeit auf Schalke sei es schwierig gewesen, den Innenverteidiger für ein Interview zu überreden.
Sportlich hätte die Verpflichtung definitiv Sinn ergeben, auch wenn Kaderplaner Ben Manga auf Schalke eher junge Spieler entwickeln möchte, wäre Matip auf Anhieb absoluter Führungsspieler gewesen und hätte die wacklige Defensive mit seiner Erfahrung stabilisiert. Die Königsblauen haben nach acht Ligaspielen bereits 19 Gegentore kassiert.
Doch nun muss sich Neu-Coach Kees van Wonderen etwas anderes überlegen, um den Traditionsklub wieder in die Bundesliga führen. Immerhin: der Niederländer ist für seine defensive Spielweise zumindest in unserem Nachbarland bekannt.