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Antonio Rüdiger: Felix und Toni Kroos giften gegen Hamann und Matthäus

Antonio Rudiger centre-back of Real Madrid and Germany during the La Liga match between Getafe CF and Real Madrid CF at Estadio Coliseum on April 23, 2025 in Getafe, Spain. (Photo by Jose Breton/Pics  ...
Antonio Rüdiger sorgte mit seinem Ausraster im spanischen Pokalfinale für jede Menge Wirbel. Bild: NurPhoto / Jose Breton
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Rüdiger-Ausraster: Kroos-Brüder kritisieren "Moralapostel" für Strafen-Forderung

Nach seinem Ausraster im spanischen Pokal-Finale werden für Antonio Rüdiger harte Strafen gefordert. Felix Kroos mahnt, in der Sache nicht überzureagieren und kritisiert die "Moralapostel".
28.04.2025, 20:5728.04.2025, 20:58
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Antonio Rüdigers Ausraster im spanischen Pokalfinale sorgt weiterhin für jede Menge Wirbel. Zwar hatte sich der deutsche Nationalspieler am Sonntagmorgen bereits entschuldigt, doch Konsequenzen wird sein Verhalten auf alle Fälle haben. In Spanien droht ihm eine Sperre von vier bis zwölf Spielen. Doch das geht einigen nicht weit genug.

Mario Basler forderte bei RTL den dauerhaften Rauswurf aus dem DFB-Team, Sky-Experte Didi Hamann sagte am Sonntag im Fußball-Talk "Doppelpass", dass man ihn suspendieren sollte. "Ich würde ihn zum Endturnier der Nations League nicht einladen und würde ihn für die zwei Spiele weglassen."

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus würde ihn zwar mitnehmen, jedoch beim Turnier auf die Bank setzen. Der DFB könne mit Rüdiger jetzt nicht nur ein Gespräch führen "und die Sache dann unter den Teppich kehren", sagte er bei Sky am Sonntagabend.

Felix Kroos gehen Hamann, Matthäus und Basler "auf den Sack"

Für Felix Kroos sind solche Vorschläge absolut unverständlich. In seiner Instagram-Story bezeichnet er das Verhalten des 32-Jährigen als großen Fehler und eine Aktion, die er "nicht schönreden" will.

"Aber diese ganzen Moralapostel, die jetzt den Rauswurf aus der Nationalmannschaft oder sonstige wilde Strafen fordern, gehen mir auf den Sack!" Er fordert, dass man junge Menschen Fehler machen lässt und diese daraus lernen. "Keiner von uns hat eine weiße Weste! Keiner", schiebt er hinterher.

05.02.2025, Sportbusiness-Konferenz SpoBis im CCH Congress Center in Hamburg: Felix Kroos spricht. *** 05 02 2025, Sports Business Conference SpoBis at the CCH Congress Center in Hamburg Felix Kroos s ...
Felix Kroos mahnt den Umgang mit Antonio Rüdiger an.Bild: imago images / David Inderlied

"Wir haben ab der zweiten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht – nach 111 Minuten konnte ich meiner Mannschaft nicht mehr helfen und habe vor dem Schlusspfiff einen Fehler gemacht", schrieb Rüdiger am Sonntagmorgen auf seinen Social-Media-Kanälen. "Nochmals Entschuldigung an den Schiedsrichter und an alle, die ich enttäuscht habe."

Antonio Rüdiger: Kroos will nicht nur "Chorknaben" im DFB-Team

Kroos holt jedoch noch weiter aus und äußert sich gerade im Hinblick auf das DFB-Team zur langwierigen Debatte um fehlende Typen. "Wenn wir nur Chorknaben in der Nationalmannschaft haben wollen, viel Spaß!"

Dann könne man sich wieder darauf konzentrieren, "uns über den sportlichen Misserfolg zu beschweren, weil die Typen fehlen."

Auch Toni Kroos meldete sich zum Ausraster seines ehemaligen Real-Mitspielers. Am Rande einer Veranstaltung der "Icon League" am Montagabend sagte der Weltmeister von 2014 laut "Bild": "Ich bin da schon klar bei Felix, wenn er jetzt sagt, wer da alles wieder aus dem Busch gesprungen kommt, und irgendwie Ausschluss aus der Nationalmannschaft fordert und so weiter. Vor allem sind das teilweise Leute, ich sage mal so, die hätten wahrscheinlich auch ab und zu gesperrt gehört, damals."

Toni Kroos erklärte außerdem, dass er mit Rüdiger nach dem Spiel geschrieben habe: "Dass das ein großer Fehler war, ich glaube, die Bilder sprechen für sich selbst. Das weiß er auch."

Mögliche Sanktionen im DFB-Team werden Rüdiger aber wohl nicht drohen. "Toni ist ein klasse Spieler – aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler der Deutschen Presse-Agentur.

Das Thema sei innerhalb des Verbandes mit Präsident Bernd Neuendorf, Geschäftsführer Sport Andreas Rettig und Bundestrainer Julian Nagelsmann besprochen worden.

"Eine Mannschaft lebt auch von ihren unterschiedlichen Charakteren. Toni ist ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ, ein Kämpfer auf dem Platz. Das soll er auch bleiben." Der 65-Jährige unterstrich jedoch auch, dass sein Wutausbruch besonders als deutscher Nationalspieler "nicht geht".

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