Esther Sedlaczek begleitet die Fußballwelt für die ARD.Bild: Alexander Hassenstein / Getty Images
Fußball
Ganz nüchtern betrachtet ist der BVB gut in die neue Saison gekommen. In der ersten Runde des DFB-Pokals nahm Borussia Dortmund die Hürde Phönix Lübeck ohne Probleme (4:1), auch der Start in der Champions League glückte mit einem 3:0-Erfolg in Brügge.
Und in der Bundesliga gewannen die Schwarz-Gelben drei ihrer ersten fünf Partien, stehen momentan auf dem fünften Rang. Rundum zufrieden ist das BVB-Umfeld vor dem zweiten Spiel in der Königsklasse – am Dienstagabend empfangen die Dortmunder Celtic Glasgow – trotzdem nicht.
"Volle Kanne Karacho": Esther Sedlaczek freut sich auf den BVB
Denn so richtig überzeugend waren die ersten Auftritte der jungen Saison noch nicht, der große Umschwung nach dem Wechsel von Edin Terzić zu Nuri Şahin ist bisher ausgeblieben. Dazu kam am vierten Bundesliga-Spieltag die deftige 1:5-Klatsche beim VfB Stuttgart. Immerhin zeigten die Borussen eine Reaktion, gewannen gegen Bochum anschließend mit 4:2.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
"Wenn ich mir die letzten beiden Spiele angucke, habe ich das Gefühl, dass es nur volle Kanne Karacho geht – entweder nach vorne oder nach hinten", befindet Esther Sedlaczek im Podcast "Copa TS". Die ARD-Moderatorin freue sich daher "auf die nächsten Spiele der Borussia".
Dabei sieht Sedlaczek den BVB momentan in "einem Dilemma". Auf der einen Seite hat der Klub mit Şahin einen jungen Trainer verpflichtet. "Darf deine Anspruchshaltung da trotz guter Transfers sein, dass du Meister wirst? Tut das Şahin gut?", äußert sie Zweifel an einer solchen Zielsetzung. Vielmehr sollte der Klub ihrem Empfinden nach dem Coach "die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln und mit der Mannschaft zusammenzuwachsen".
Nuri Şahin ist seit dieser Saison Trainer von Borussia Dortmund.Bild: dpa / Bernd Thissen
Auf der anderen Seite sei Borussia Dortmund eben Borussia Dortmund: "Auch wenn sie es selbst nie so offensiv verkaufen, sollte es immer ihr Ziel sein, oben mitzuspielen und damit die Meisterschaft im Blick zu haben."
Podcast-Host Tommi Schmitt pflichtet der ARD-Moderatorin bei und verweist dabei auf die verspielte Meisterschaft im Sommer 2023. Am letzten Spieltag, im Heimspiel gegen Mainz, hätte den Borussen damals ein Sieg zur ersten Meisterschaft seit 2012 gereicht. Der BVB aber kam nicht über ein 2:2 hinaus, der FC Bayern zog so doch noch vorbei.
Sedlaczek hat wegen verspielter Meisterschaft Mitleid mit dem BVB
"Das hat eine Narbe hinterlassen, die noch nicht verheilt ist", analysiert Schmitt. "Dortmunds Mindset war immer: 'Wenn die anderen schwächeln, müssen wir da sein.'"
Dass das nachhaltig schmerze, kann nach eigenen Angaben auch Sedlaczek, obwohl sie selbst Fan von Hertha BSC ist, bestens nachvollziehen. "Dass sie so nah dran waren, das hat mir – und nicht, weil ich etwas gegen die Bayern habe – leid getan", gesteht sie.
An dem Tag habe sie zwar nicht gearbeitet, saß aber dennoch "ab der ersten Minute gespannt vor dem Fernseher. Mir als Nicht-Dortmund-Fan tut es bis heute leid, dass sie das nicht gepackt haben".
In der Vorsaison noch spielte Eintracht Frankfurt einen Fußball, den sich selbst die eigenen Fans oftmals gar nicht anschauen wollten. Zu behäbig, zu risikoarm, zu emotionslos, einfach zu wenig Eintracht – das waren die vielen Vorwürfe an Trainer Dino Toppmöller.