HSV kontert frechen BVB-Spruch mit Ausgleich und Humor
Manchmal fallen Tore, bevor der Ball überhaupt rollt. Borussia Dortmund hat das am Samstag in Hamburg eindrucksvoll bewiesen – mit einem Eigentor der besonderen Art. Nicht auf dem Rasen, sondern auf X.
Mehr als eine Stunde vor dem Anpfiff im Volksparkstadion postete die Social-Media-Abteilung des BVB ein Foto aus dem Spielertunnel, dazu den Satz: "Gibt’s die Uhr eigentlich noch? Und wenn ja, was zeigt die an?"
Ein Spruch, der von Dortmund vermutlich als Erinnerung an nicht so rosige Zeiten gemeint war – aber in Hamburg wie ein Weckruf wirkte.
HSV kontert BVB auf X – Fans sind begeistert
Denn der HSV hat sich das gemerkt. Und am Ende, als Ransford-Yeboah Königsdörffer in der siebten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich traf, antwortete Hamburg mit der gleichen Waffe: Humor.
"Unsere Uhr hat 90+7 angezeigt, als das Ding eben eingeschlagen ist", schrieb das Social-Media-Team des HSV nach dem Abpfiff. Ein Satz, so trocken wie norddeutscher Humor nun mal ist und so perfekt getimt, dass er in Windeseile durchs Netz ging.
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Während die Dortmunder auf dem Rasen enttäuscht in die Nacht taumelten, feierten die Hamburger Fans im Netz ihren zweiten Sieg des Tages.
"Fachgerecht eingetuppert", schrieb ein User. "Spiel. Satz. Sieg." ein anderer. Und selten war sich die Kommentarspalte unter einem Fußball-Post so einig: Der HSV hat den BVB sauber ausgekontert – in der Nachspielzeit.
HSV: Der einstige Bundesliga-Dino verliert seine Uhr
Seit Jahren ist die alte Stadionuhr in Hamburg ein Symbol für alles, worüber sich Fußballfans außerhalb der Stadt gern lustig machen: für Nostalgie, Größenwahn und die unstillbare Sehnsucht nach Bundesliga-Vergangenheit.
Sie zeigte bis 2018 die ununterbrochene Bundesliga-Zugehörigkeit des HSV an – bis der Abstieg kam und die Uhr zur Erinnerung an 1887, das Gründungsjahr des Vereins, umgebaut wurde. Im Sommer 2019 wurde die Uhr nach viel Häme schließlich abgebaut, vergessen ist sie aber offensichtlich nicht.
Nach Schrecksekunde: Nico Schlotterbeck gibt Entwarnung
Ganz ohne Nebengeräusche blieb der Post vom HSV aber nicht. Eine Userin nahm diesen zum Anlass, um das Verhalten mancher Fans anzusprechen: "Pfeift ihr eigentlich immer verletzte Spieler aus? Frage für eine Freundin!", schrieb sie und spielte damit auf ein Foul an Nico Schlotterbeck an.
In der 47. Minute wurde der Dortmunder von Hamburgs Jordan Torunarigha hart am Knöchel getroffen. Der Dortmunder ging zu Boden, wurde minutenlang behandelt – und währenddessen, so berichtet die Userin, gab es offenbar Pfiffe aus dem HSV-Block.
Nach dem Spiel aber gab Schlotterbeck Entwarnung. "Gut, passt alles", sagte er der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage nach seinem körperlichen Befinden.
(Mit Material von dpa und SID)
