Manuel Neuer ist einer der besten Torhüter aller Zeiten. Mit seiner Verbindung von Torwartspiel und Libero hat er die Position revolutioniert. Unvergessen ist sein Auftritt im WM-Achtelfinale 2014 gegen Algerien, als er mit zahlreichen Ausflügen aus dem Tor das Weiterkommen quasi im Alleingang sicherte und den Weg zum Titel ebnete.
Für die Nationalmannschaft hat der mittlerweile 38-Jährige 124 Spiele absolviert, nur vier Spieler haben mehr. Ob er auf der Rangliste noch weiter nach vorne rücken wird, ist bislang unklar. Denn im Gegensatz zu den Veteranen Toni Kroos und Thomas Müller, die beim Ausscheiden im EM-Viertelfinale ihr letztes Länderspiel bestritten, hat Neuer seine Zukunft offengelassen.
Jetzt rückt die Entscheidung näher, wie DFB-Sportdirektor Rudi Völler bei einem TV-Auftritt bekanntgab.
Wie geht es für Manuel Neuer als Nationaltorhüter weiter? Zu dieser Frage bezog Rudi Völler nun in der Fußball-Talkshow "Doppelpass" Stellung. Ob Neuer weitermacht, soll sich demnach vor dem nächsten Lehrgang des DFB-Teams im September klären.
"Es wird sicherlich vor der Nominierung, die übernächste Woche sein wird, passieren. Bis dahin wird es eine Entscheidung geben, was Manuel angeht", erklärte Völler.
Am 7. September trifft die Nationalmannschaft im ersten Gruppenspiel der Nations League in Düsseldorf auf Ungarn. Drei Tage später geht es nach Amsterdam zum Duell gegen die Niederlande.
Völler möchte Neuer die Möglichkeit geben, sich selbst zu äußern. Der fünfmalige Welttorhüter habe es verdient, "selbst den ersten Aufschlag zu machen, wie es weitergeht", sagte der DFB-Sportdirektor. Gleichzeitig betonte er "die Macht" des Nationaltrainers über die finale Entscheidung.
Der Keeper selbst hat sich bislang nur zurückhaltend zu seinen Zukunftsplänen im Nationalteam geäußert. Während der EM, wenige Tage vor dem Viertelfinale, wollte er von einem Karriereende in der Nationalelf jedenfalls noch nichts wissen.
"Ganz ehrlich: Irgendwie denke ich gar nicht ans Aufhören. Ich glaube, es würde mich hemmen und unter Druck setzen, wenn ich mir ständig ins Gedächtnis rufen würde: Oh, das könnte jetzt dein letztes Turnier sein", sagte Neuer damals der "Welt". "Es wird die Zeit kommen, in der ich mir Gedanken machen werde. Aber nicht im Hier und Jetzt", betonte er.
Rückendeckung erhält Neuer von seinem Stellvertreter bei den Bayern. "Manu ist topfit, er hat jetzt wieder eine überragende EM gespielt. Das gibt es selten, dass einer in diesem Alter noch solche Leistungen bringt auf Top-Top-Niveau", sagte Sven Ulreich der "Abendzeitung München".
Ulreich ist überzeugt: "Ich glaube, er kann noch ein paar Jährchen spielen, wenn er Lust hat. Fit ist er auf jeden Fall dafür." Neuers Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis Sommer 2025.