Schalke 04 steckt mitten im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Doch während auf dem Platz noch um jeden Punkt gerungen wird, laufen im Hintergrund bereits die Planungen für die kommende Saison. Ziel ist es, eine Mannschaft aufzustellen, die im nächsten Jahr um den Wiederaufstieg mitspielen kann. Ein möglicher Rückkehrer könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen: Timo Becker.
Viele Schalke-Fans erinnern sich an den 20. April 2021. Nach der 0:1-Niederlage gegen Arminia Bielefeld war der Abstieg besiegelt – und Becker, damals noch ein junger Spieler, saß tränenüberströmt auf der Bank. Der Verteidiger, der in Herten geboren wurde und seit seiner Kindheit Schalke-Fan ist, konnte den Absturz seines Klubs kaum fassen. Spätestens seit diesem Moment hat er bei den Anhängern Kult-Status.
Allerdings musste Becker Schalke kurze Zeit später verlassen. Zunächst wurde er an Hansa Rostock verliehen, bevor er sich Holstein Kiel anschloss. Dort entwickelte er sich weiter und schaffte im vergangenen Sommer mit den Kielern den Aufstieg in die Bundesliga. In der aktuellen Saison gehört er zu den Leistungsträgern, kommt flexibel in der Innenverteidigung, auf den Außenbahnen und sogar im Mittelfeld zum Einsatz. Siebenmal trug er bereits die Kapitänsbinde.
Dennoch steckt sein Verein mitten im Abstiegskampf. Immerhin: nur zwei Punkte trennen Schlusslicht Kiel von Relegationsplatz 16.
Nun könnte es zu einer emotionalen Rückkehr kommen. Nach Informationen der "Bild" soll es bereits erste Gespräche zwischen Becker und Schalke gegeben haben. Sein Vertrag in Kiel läuft im Sommer aus, was eine Verpflichtung erleichtern würde.
Sportlich gilt Becker aktuell als Spieler, der das Niveau der 2. Liga übersteigt – doch seine tiefe Verbundenheit zu Schalke könnte den Ausschlag geben. In der jüngeren Vergangenheit wurde er sogar als Fan in der Nordkurve gesichtet.
Für Schalke wäre Becker nicht nur sportlich eine Verstärkung, sondern auch eine Identifikationsfigur. Der Klub steht im Sommer erneut vor einem Umbruch, da mehrere Abgänge erwartet werden. Mit Becker könnte die Mannschaft nicht nur defensiv stabiler werden, sondern auch an Charakter und Emotionalität gewinnen. Die Kaderplaner Ben Manga und Interims-Sportdirektor Youri Mulder arbeiten intensiv an der Kaderzusammenstellung – ob Becker Teil davon sein wird, hängt von den weiteren Verhandlungen ab.
Doch bevor über Neuzugänge entschieden wird, hat Schalke erst einmal eine andere Aufgabe zu bewältigen: den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga sichern.