
Julian Nagelsmann muss einen Umbruch in der Nationalmannschaft moderieren. Bild: IMAGO/osnapix
Fußball
Einiges hat sich getan, seitdem Bundestrainer Julian Nagelsmann zuletzt eine Pressekonferenz abgehalten hat. Toni Kroos ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, genauso wie Thomas Müller, Kapitän İlkay Gündoğan und Manuel Neuer. Kein einziger Weltmeister von 2014 ist mehr im Kader vertreten.
Für Nagelsmann bedeutet das gleichzeitig einen Neuanfang. Nach dem EM-Aus gegen Spanien sagte der 37-Jährige, dass es wehtue, "dass man zwei Jahre warten muss, dass man Weltmeister wird". Die ersten Schritte dahin werden bereits jetzt gemacht, in den bevorstehenden Nations-League-Partien gegen Ungarn und die Niederlande.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Auf einer Pressekonferenz in Herzogenaurach am Montag gab der Bundestrainer nun die Antworten auf die drängendsten Fragen bekannt: Joshua Kimmich übernimmt die Kapitänsbinde und Marc-André ter Stegen wird die neue Nummer eins im Tor.
Julian Nagelsmann ohne große Veränderungen im DFB-Team
Ansonsten wurden für die bevorstehenden Spiele keine großen Veränderungen vollzogen. Lediglich Stuttgarts Angelo Stiller wurde erstmals in die A-Mannschaft berufen.
Man wolle "nichts Neues" machen, sagte Nagelsmann, bei der EM habe schon vieles sehr gut funktioniert. Aber: "Bis zur Perfektion fehlen noch ein paar Dinge." Er habe etwa die Idee, "Richtung Oktober die eine oder andere Spieleröffnung dazuzunehmen und variabler zu werden". Man wolle es aber nicht "verkomplizieren".
Allerdings hat der Bundestrainer auch einiges an Verbesserungspotenzial ausgemacht. "Wir haben eine größere Baustelle, das ist das Umschalten nach Ballgewinn", sagte Nagelsmann.
Zwar habe man "sehr viele hohe Ballgewinne gehabt", diese dann aber "selten zu Umschaltsituationen genutzt, sondern zu Ballbesitzphasen". Daraus seien dann zwar wieder Torchancen resultiert. Dennoch habe es zu wenige Situationen gegeben, in denen man den Ball nach Ballgewinn schnell tief gespielt und geradlinig Richtung Tor gekommen ist, sagte Nagelsmann. "Das ist ein Schlüssel, den wir verbessern wollen, um unsere Variabilität nach oben zu schrauben."
Julian Nagelsmann: Standards sollen verbessert werden
Ein anderes Manko sieht Nagelsmann bei ruhenden Bällen. "Wir hatten acht Großchancen bei Standardsituationen, acht freie Kopfbälle ohne Gegnereinfluss – und haben daraus kein Tor erzielt", sagte der 37-Jährige über die Standardsituationen bei der EM. "Da waren wir im Herausspielen gut, aber im Verwerten nicht."
Mehr als ein Viertel der Tore fallen im Fußball nach Standards, auch deswegen möchte Nagelsmann "ein größeres Augenmerk" darauf legen: "Wenn wir gerade in einem Spiel wie gegen Spanien als Beispiel einen draufpacken und ein Standardtor erzielen, hilft es dir unter Umständen auch ins Halbfinale einzuziehen."
Bunte Kritzeleien verzieren das weiße Piano, an dem Jon Batiste, "The Maestro", wie ihn der Stadionsprecher vorstellt, inmitten des Caesars Superdomes Platz nimmt. Aus seiner Kehle ertönt die Nationalhymne der Vereinigten Staaten, jazzy, im Stile eines siebenfachen Grammy-Preisträgers.