Am Ende wurde es dann doch noch einmal ungewollt spannend. "Heute haben wir es nach dem 2:1, wo wir schon wieder zurückgekommen sind, wieder ein wenig schleifen lassen", sagte Thomas Müller nach dem 4:2-Heimsieg gegen den FC Heidenheim.
Zwar habe man ein gutes Spiel gemacht, doch "bei den letzten 20 Minuten könne man "also auch kritisch" sein, betonte der Routinier bei Sky. Denn eine Vorentscheidung war der Treffer von Leon Goretzka in der 85. Minunte nicht. Nur eine Minute später erzielte Heidenheim den erneuten Anschlusstreffer.
Thomas Müller stand zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Feld, um die knappe Führung über die Zeit zu retten. Müller verletzte sich in der ersten Halbzeit bei einer akrobatischen Aktion ohne Einwirkung des Gegners. Doch im Nachhinein konnte er darüber bereits wieder lachen.
Im Interview nach dem Spiel erzählte er: "Ich weiß nicht, ob man die Szene im Spiel wahrgenommen hat. Der Versuch, einen Fallrückzieher zu machen, ist nicht ganz so gut ausgegangen. Dann hat die Muskulatur ein bisschen zugemacht und dann konnte ich mich kurz nach der Halbzeit kaum mehr rühren. Aber alles okay."
Schließlich geht es für die Bayern bereits am Dienstag in Gelsenkirchen gegen Shaktar Donezk.
Sky-Moderator Yannick Erkenbrecher fragte, wie der 35-Jährige seine Probleme in den Griff bekommen möchte und warf "Fango, heiße Dusche oder Wärmflasche?" in den Raum.
Müller grinste und stimme dem Sky-Moderator zu. Er war von dem Vorschlag sogar so begeistert, dass er im Spaß sagte: "Du kannst direkt in meinem Personal-Team anfangen." Erkenbrecher hatte gar keine Zeit, auf das Angebot einzugehen, denn Müller erklärte weiter: "Es geht einfach darum, die Muskulatur wieder ein bisschen zu entspannen."
Und auch wenn es etwas ungewollt war, brachte die Müller-Auswechslung die Wende im Spiel. Denn Jamal Musiala, der zunächst geschont worden war, führte seine Mannschaft mit zwei Toren zum Erfolg.
Fünf Minuten nach seiner Einwechslung (56.) besorgte er zunächst die 2:1-Führung, und in der Nachspielzeit vollendete er einen Konter zum 4:2. "Wir brauchen aber nicht jede Woche über ihn sprechen, wenn er Dinge macht, die er einfach kann. Dementsprechend sind wir froh, dass wir ihn haben, aber es geht uns eigentlich darum, dass wir heute gewonnen haben", sagte Müller zur Leistung des 21-Jährigen.
Dass es am Ende noch so spannend wurde, ist für Müller der einzige Kritikpunkt. So kritisierte er, dass man nach einer "sehr, sehr guten" ersten Halbzeit nur mit einer 1:0-Führung in die Pause gegangen war. "Und einfach, dass wir mit viel Aufwand unsere Chancen nicht in der Effizienz nutzen, wie wir es dann brauchen, wenn es mal eng wird."
Damit nimmt Müller auch ungewollt Bezug auf ein Problem, das die Bayern seit einigen Tagen umtreibt: die Abhängigkeit von den Toren von Musiala und die damit einhergehende Torflaute der Flügelspieler Coman, Olise, Sané und Gnabry.
"Das ist etwas, was sie in den letzten Spielen vor Weihnachten, aber insbesondere in der Rückrunde, wenn Titel vergeben werden, in den Griff bekommen müssen", warnte Sky-Experte Didi Hamann.