Die Saison 2023/24 war für den VfB Stuttgart eine wahre Erfolgsgeschichte – und das nach einem Jahr voller Turbulenzen. Unter Trainer Sebastian Hoeneß, der noch im Vorjahr die Mannschaft vor dem Abstieg rettete, verwandelte sich der VfB in ein Spitzenteam. Der Erfolgscoach verlieh der Mannschaft eine mutige, offensiv ausgerichtete Spielweise und hob nahezu alle Spieler auf ein neues Niveau.
Am Ende sicherten sich die Schwaben sensationell den zweiten Tabellenplatz und qualifizierten sich erstmals seit über einem Jahrzehnt für die Champions League. Hoeneß, so die einhellige Meinung in der Fußballwelt, machte den Unterschied. Folgerichtig wurde er bereits während der Saison bei größeren Vereinen gehandelt.
Auch wenn er zunächst seinen Vertrag verlängerte und mit dem VfB in eine neue Saison ging, halten sich Gerüchte, dass im Sommer 2025 dann aber wirklich Schluss ist. Hoeneß könnte etwa Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen ersetzen.
Doch die Stuttgart-Bosse haben Hoeneß wohl noch nicht abgehakt. Das unterstreichen etwa neue Aussagen von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Dieser betont, welche Vorteile der Verein auch für Hoeneß hat – und gibt sich überraschend selbstbewusst.
Wohlgemuth weiß selbst, dass die Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr "Begehrlichkeiten" weckt, "nicht nur mit Blick auf den Trainer, sondern auch auf die Mannschaft". Das erklärte er im Interview mit Sky am Donnerstag.
Dennoch weckte er den Anschein, die Ruhe zu bewahren. "Aber das ist für uns kein Grund, nervös zu werden." Ein Indiz dafür: Hoeneß habe "sehr früh" entschieden, seinen Vertrag zu verlängern. Außerdem sehe man "jeden Tag, mit wie viel Herz und Leidenschaft" der Trainer in Stuttgart arbeite.
Daher werde ein möglicher Abgang von ihm nach zehn Spieltagen auch nicht diskutiert. Wohlgemuth erkennt zudem nicht nur den emotionalen Aspekt als Argument, warum Hoeneß in Stuttgart bleiben könnte:
Mit der Aussage zeigt Wohlgemuth also ordentlich Selbstvertrauen. Denn natürlich impliziert sie auch, dass Hoeneß mit dem VfB sogar Titel gewinnen kann – und dafür nicht etwa zu Bayer Leverkusen wechseln muss, wo Xabi Alonso vor dem Abschied stehen soll.
Bis zum Sommer wird sich Hoeneß in jedem Fall erstmal auf seine Aufgabe in Stuttgart konzentrieren, auch wenn die nicht viel mit der Titeljagd zu tun hat: In der neuen Saison ist die Mannschaft trotz schöner Spiele in einer Ergebniskrise und steht in der Bundesliga auf Rang elf.
Zu allem Übel hat sich DFB-Stürmer Deniz Undav verletzt und fällt mit einem Muskelfaserriss für mehrere Wochen aus. Bitter ist das auch, weil vor allem die Abschlussschwäche den Schwaben nach dem Abgang von Serhou Guirassy im Sommer Sorgen bereitet.
Undav war in der Saison noch einer der wenigen VfB-Spieler, der die vielen herausgespielten Chancen in Tore zu verwandeln wusste. Auch Leihzugang El Bilal Touré fällt in den kommenden Wochen bis Monaten aus, er hat sich einen Mittelfußbruch zugezogen. Im VfB-Sturm sind nun vor allem Ermedin Demirović und Nick Woltemade gefragt.