24 Punkte aus den ersten 16 Spielen sind eine ordentliche Ausbeute. Im Fall von Eintracht Frankfurt reicht sie aktuell sogar für den sechsten Platz in der Bundesliga. Die SGE liegt damit gerade einmal drei Zähler hinter dem fünftplatzierten BVB.
Zu diesem guten Zwischenstand in der Liga gesellt sich bei den Hessen das Überwintern im Europapokal, in der Zwischenrunde der Uefa Conference League wartet im Februar Union Saint-Gilloise. Nimmt man dazu noch den 5:1-Erfolg über den FC Bayern im Dezember, könnte man zu dem Schluss kommen, es wäre eine mehr als zufriedenstellende Hinrunde für die SGE gewesen.
Ganz so einfach ist die Bewertung dann aber doch nicht. Von den jüngsten neun Partien gewann Eintracht Frankfurt lediglich zwei, schied dabei unter anderem in Saarbrücken aus dem DFB-Pokal aus. In Anbetracht des verbliebenen Teilnehmerfelds ist dies als vergebene Titelchance zu bewerten.
Generell taugt "vergebene Chance" als Überschrift der SGE-Hinrunde. Die Frankfurter verpassten es in den vergangenen Wochen mehrmals, sich unter den ersten Sechs der Bundesliga festzusetzen. Das lag auch an der mangelnden Durchschlagskraft der Offensive.
Seit dem Weggang von Randal Kolo Muani, der am Deadline Day zu Paris Saint-Germain gewechselt ist, fehlt den Hessen die Power vergangener Tage.
Omar Marmoush wusste mit zwölf Toren zwar zu überzeugen, dahinter mangelt es aber an Unterstützung. Das dürfte gerade im Januar ein Problem sein. Denn Marmoush nimmt mit Ägypten am Afrika-Cup teil, wird mindestens zwei Bundesliga-Spiele verpassen.
Die logische Konsequenz also: Es muss eine Verstärkung für den Sturm her. Und zwar eine, die sofort funktioniert. Als solche betrachten die Eintracht-Bosse Saša Kalajdžić. Der Österreicher hat sich beim VfB Stuttgart einst einen Namen gemacht, wechselte im Sommer 2022 schließlich zu den Wolverhampton Wanderers.
In England bremste ihn zunächst ein Kreuzbandriss aus, seit seinem Comeback im August kommt er nicht über Kurzeinsätze hinaus. Laut "Kicker" hat sich der Angreifer bereits auf einen Wechsel zur SGE festgelegt.
Die Verhandlungen zwischen Eintracht Frankfurt und den Wolves haken demnach aber noch. Der Bundesligist soll eine Leihe inklusive Kaufoption anstreben – also dasselbe Modell wie bei Donny van de Beek.
Die SGE bestehe allerdings nicht stur auf gewisse Konditionen. Sie würde Kalajdžić im Zweifel auch ohne Option leihen. Das klare Ziel heißt aus Sicht der Hessen ist nämlich, zum Start ins neue Jahr gegen RB Leipzig bereits einen neuen Angreifer im Kader zu haben.
Gelingt die Verpflichtung des österreichischen Nationalspielers nicht, so müsste ein Plan B her. Dem Bericht zufolge fällt der in den vergangenen Monaten oftmals gehandelte Rafiu Durosinmi nicht in diese Kategorie.
Der bei Viktoria Pilsen angestellte Nigerianer bleibe zwar ein Thema, sei aber eher als perspektivische Verstärkung angedacht. Bei einer kolportierten Ablöse von rund zehn Millionen Euro wäre er zudem deutlich teurer.
Unabhängig von Durosinmi oder Kalajdžić könnte es vorher schon zu einem anderen Transfer kommen. Nach Informationen des "Kicker" steht Lucas Alario vor einem Wechsel ins Ausland.
Der Angreifer ist bei der SGE außen vor, hat in dieser Saison kein einziges Pflichtspiel absolviert. In Südamerika wurden zuletzt Cruzeiro Belo Horizonte, Internacional Porto Alegre und River Plate als mögliche Abnehmer gehandelt.