Die Leihe des 19-jährigen BVB-Spielers Reinier von Real Madrid zu den Dortmundern kann man bislang nicht als erfolgreich bezeichnen. Das Offensiv-Talent kommt kaum auf Spielanteile, sitzt meistens auf der Bank oder sogar auf der Tribüne. Einsatzzeiten gibt es meist nur am Ende eines Spiels, wenn der BVB Zeit schinden oder nochmal einen Offensivmann bringen möchte. Folglich kommt der Brasilianer in allen Wettbewerben in dieser Saison zusammen nur auf 66 Spielminuten.
Mauro Brasilia, der Vater von Reinier, hat den BVB nun für den Umgang mit seinem Sohn bei den Portalen "Spox" und "Goal" scharf kritisiert.
Brasilia ist davon überzeugt, dass sein Sohn der Mannschaft mit seinem Spielstil helfen könne. "Er beherrscht die Spielkontrolle und Ballbesitzfußball wie nur wenige, aber es wirkt so, als habe Borussia Dortmund das nicht verstanden. Sie haben diese Option nicht genutzt."
Dabei ist Reinier laut seinem Vater weiterhin ein gefragter Mann in Fußball-Europa. Zahlreiche große Klubs sollen ihn immer noch auf dem Zettel haben, während der BVB es verpasst, einen talentierten jungen Mann weiterzuentwickeln und sich an ihm zu erfreuen.
Im Januar 2020 zahlte sein Stammverein Real Madrid für die Dienste Reiniers noch 30 Millionen Euro an Flamengo. Doch auch in Spanien bekam er nicht die nötige Spielpraxis und ließ sich deshalb nach Dortmund verleihen. Schließlich ist der BVB europaweit bekannt, junge Spieler zu entwickeln und auf das nächste Level zu heben.
Aufgrund der geringen Spielzeit sind aber auch die Madrilenen unzufrieden mit Situation ihres Leihspielers.
Deshalb steht nun sogar ein Leih-Abbruch im Wintertransferfenster im Raum. Laut "AS" soll Benfica Lissabon an Reinier interessiert sein. Aus dem Umfeld des Brasilianers wurde das Interesse laut "Spox" und "Goal" aber dementiert.
Michael Zorc verteidigte die geringen Einsatzzeiten des offensiven Mittelfeldspielers im Januar noch mit der "sehr großen Konkurrenz in der Offensive" gegenüber "Sport1". Damals sagte er, dass man Reinier grundsätzlich nicht abgeben wolle, er sich aber alles anhören werde, falls jemand auf ihn zukomme. "Wenn jemand unzufrieden ist, weil er zu wenige Einsätze hat, dann unterhält man sich. Wir selbst werden aber nicht initiativ aktiv", sagte Zorc.
Laut einem "Bild"-Bericht sollen Zorc und sein designierter Nachfolger Sebastian Kehl aber die Entwicklung Reiniers noch bis zum Winter beobachten.
Sollte bis dahin keine merkliche Leistungssteigerung zu sehen sein, könnte es demnach zu einem Leih-Abbruch kommen.
Doch eventuell könnte Reinies große Chance am Dienstagabend kommen. Denn wenn der BVB im DFB-Pokal auf den FC Ingolstadt trifft, fällt Stürmerstar Erling Haaland definitv aus und auch Donyell Malen könnte mit einem Magen-Darm-Infekt nicht voll einsatzfähig sein.
(jvj)