Die Erfolge von Freiburg, Mainz und Frankfurt demonstrieren, dass auf Schalke ohne Peter Knäbel nichts geht. Glaubt zumindest Peter Knäbel.Bild: dpa / Tim Rehbein
Fußball
Nach der Hinrunde gibt es oft ein abgeschlagenes Tabellenschlusslicht: Letztes Jahr war es Greuther Fürth, das chancenlos am Tabellen-Ende herumdümpelte. Dieses Jahr sah es lange aus, als würde Bochum kampflos wieder absteigen. Inzwischen hat sich der VfL eindrucksvoll zurückgemeldet, stattdessen trägt nun Schalke 04 die Rote Laterne.
Von einem Kampfgeist wie in Bochum ist auf Schalke jedoch keine Spur. Tatsächlich scheint man sich in Gelsenkirchen schon mit dem Abstieg abgefunden zu haben.
Nach der 1:6-Heimpleite gegen RB Leipzig stellte selbst S04-Trainer Thomas Reis die Bundesliga-Tauglichkeit der eigenen Mannschaft infrage. Sportvorstand Peter Knäbel macht sich derweil Gedanken darüber, warum es so schlecht läuft und welche Konsequenzen man aus einem Abstieg ziehen müsse.
Thomas Reis wurde in Bochum als Tabellenletzter entlassen. Nun trainiert er Schlusslicht Schalke.Bild: dpa / David Inderlied
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Knäbel schiebt Schalke-Misere Rouven Schröder in die Schuhe
Im Gespräch mit der "Sport Bild" deutet Knäbel an, den Allein-Schuldigen der aktuelle Misere entlarvt zu haben: "Wir haben die Sommertransferphase intensiv analysiert und Schlüsse daraus gezogen", resümiert Knäbel seine Hinrunden-Aufarbeitung. "Ein Blick auf die Tabelle reicht, um zu zeigen, dass im Sommer nicht alles richtig gemacht wurde", winkt er mit dem Zaunpfahl.
Schuld trägt also Rouven Schröder, der Sportdirektor, der im Sommer den Kader für die aktuelle Saison zusammenstellte.
Rouven Schröder hat als Sportdirektor auf Schalke unter anderem den Kader für den Aufstieg gebastelt.Bild: Imago / Revierfoto
Um dies zu illustrieren, listet "Sport Bild" die ganzen gescheiterten Schröder-Transfers auf: Florent Mollet und Jordan Larsson sind schon wieder weg, Ibrahima Cissé und Timothée Kolodziejczak spielen aktuell nur bei der U23. Zudem seien Tobias Mohr, Maya Yoshida und Kenan Karaman keine Verstärkungen.
Dass Schröder neben diesen Flops auch sämtliche Schalker Hoffnungsträger wie Bülter, Terodde und Kral verpflichtet hat – er musste ja nach dem Abstieg 2021 eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen – bleibt außen vor.
Schalke 04: Knäbel schließt Rücktritt aus
Überhaupt findet Knäbel, dass es nach dem überraschenden Schröder-Rücktritt für Schalke bergauf geht: "Wir waren – mit Ausnahme von Leipzig – in jedem Spiel auf Augenhöhe, hätten aber natürlich mehr Punkte holen müssen", bewertet er die Schalker Leistungen seit dem Re-Start. Zuletzt sprang im Heimspiel gegen Köln sogar ein 0:0 – und damit ein Punkt – heraus. Knäbel findet, "dass wir spielerisch definitiv Fortschritte gemacht haben."
Daher wagt Knäbel in der "Sport Bild" eine vorsichtige Kampfansage: "Das Ziel ist und bleibt der direkte Klassenerhalt, daran hat sich nichts geändert. Ich bin überzeugt davon, dass wir es mit dieser Mannschaft schaffen können."
Trotz seiner Überzeugung schließt er aber schon jetzt einen Rücktritt aus, sollte Schalke absteigen. "Personelle Kontinuität – das zeigen die Beispiele Mainz, Frankfurt und Freiburg – ist langfristig von entscheidender Bedeutung", erklärt er der "Sport Bild".
Freiburg war letztes Jahr erstmals ins DFB-Pokalfinale eingezogen, die Eintracht hatte gar die Europa League gewonnen und steht aktuell im Achtelfinale der Champions League. Inwiefern die Frankfurter und Freiburger Erfolge aber zur Jobsicherheit von Peter Knäbel beitragen, ist durchaus fraglich.
Jamal Musiala machte es sich auf der Couch gemütlich. Aufgrund von Hüftbeschwerden fehlte der 21-Jährige dem FC Bayern am Sonntag beim fulminanten 3:3-Topspiel gegen Eintracht Frankfurt.