Wenn vom 15. Juni bis zum 13. Juli die Klub-WM in den USA steigt, soll die ganze Welt zuschauen. So stellt es sich zumindest Fifa-Präsident Gianni Infantino vor, auf dessen Bestreben hin der Wettbewerb komplett überarbeitet wurde.
Beginnend mit dieser Ausgabe nehmen 32 Mannschaften aus aller Welt teil, treten in acht Vierergruppen an, aus denen sich die jeweils zwei besten Teams für das Achtelfinale qualifizieren. Von da an geht es, wie bei der normalen Weltmeisterschaft auch, im normalen K.-o.-Modus weiter.
Wie auch bei dem Nationenturnier wird die Klub-WM künftig alle vier Jahre stattfinden. Ein enormes Preisgeld – dem Sieger winken dem Vernehmen nach bis zu 120 Millionen Euro – machen das Turnier nach der langen Saison diversen Topteams schmackhaft.
Und davon sind einige dabei: Champions-League-Sieger PSG, Real Madrid, Manchester City, Inter Mailand, der FC Chelsea und aus Deutschland der FC Bayern sowie der BVB. Dazu gesellen sich zahlreiche Klubs aus aller Welt, die mit interessanten Namen in ihren Reihen aufwarten.
Inter Miami ist einer davon, denn das Team aus Florida hat mit Lionel Messi den achtfachen Weltfußballer in seinen Reihen. Womöglich dürfen die US-Amerikaner vor heimischem Publikum auch deswegen das Turnier eröffnen.
Messi und Co. sollen aber nicht etwa in der regulären Heimspielstätte, im Chase Stadium, spielen. Mit einer Kapazität von 21.000 Plätzen entspricht es wohl nicht ganz den großen Vorstellungen von Fifa-Boss Infantino. Stattdessen werden die Miami-Partien im Hard Rock Stadium, also in der Arena von NFL-Team Miami Dolphins, ausgetragen. Dort finden knapp 65.000 Zuschauende Platz.
Wenige Tage vor dem Auftaktmatch zwischen Miami und Al-Ahly zeichnet sich aber ein Haken ab: Das Interesse scheint doch nicht ganz so groß zu sein, wie sich Fifa und Infantino das erhofft haben.
Denn wie "The Athletic" berichtet, wurden bisher weniger als 20.000 Tickets verkauft. 45.000 Sitze würden also frei bleiben! Das käme einem echten Debakel für den Weltverband gleich.
Die Fifa widersprach zwar der Anzahl aus dem Bericht, hielt aber auch nicht mit einer konkreten Menge an verkauften Tickets dagegen.
Infantino selbst hat in der Vergangenheit betont, dass er sich keinerlei Sorgen wegen der Ticketverkäufe für die Klub-WM mache. Dabei ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Fifa auf die stockenden Absätze reagiert.
Schon vor Wochen hatten Ticketpakete den Verkauf ankurbeln sollen. Dabei sicherten sich Käufer:innen von Karten für die Klub-WM ein Vorkaufsrecht auf WM-Tickets im kommenden Jahr.
Nun gesellen sich auch noch teils drastische Preissenkungen dazu. Tickets für das Eröffnungsspiel sind ab 55 US-Dollar verfügbar. Laut "The Athletic" waren es im Januar noch 230 US-Dollar, zur Auslosung der Klub-WM gar 349 US-Dollar.
Dahinter stecke ein dynamisches Preissystem, bei dem sich die Ticketkosten einfach gesagt an der Nachfrage richten: Je mehr Leute ein Spiel sehen wollen, desto teurer sind die Karten auch. Oder in dem Fall eben andersherum: Je weniger Leute ein Spiel sehen wollen, desto billiger werden die Tickets.
Besonders groß ist die Nachfrage dem Bericht zufolge übrigens bei Spielen von Real Madrid und den Boca Juniors. Es bleibt abzuwarten, wie voll die Arenen zu den Partien am Ende tatsächlich sind.