FC Bayern: Woltemade-Zoff – Khedira und Schweinsteiger deutlich

Spoiler: In der Jubeltraube des FC Bayern versteckt sich Nick Woltemade noch nicht. Bild: AP / Rebecca Blackwell

Woltemade-Debatte überschattet Bayern-Sieg: Khedira beklagt Grundproblem

Lukas Grybowski

Folgen

In einem stimmungsvollen Achtelfinale in Miami konnte der FC Bayern spielerisch nicht komplett überzeugen, aber setzte sich in einer stimmungsvollen Partie gegen den brasilianischen Vertreter durch.

Für Leroy Sané war es das letzte Spiel im Trikot des FC Bayern. Er wurde für den verletzten Kingsley Coman nach gut einer Stunde eingewechselt, hätte sogar noch ein Tor erzielen können, vergab jedoch erneut freistehend.

Die Tore

1:0 Erick Pulgar (6. Minute/ Eigentor)
2:0 Harry Kane (10.)
2:1 Gerson (32.)
3:1 Leon Goretzka (41.)
3:2 Jorginho (54. / Handelfmeter)
4:2 Harry Kane (72.) ​

Das Woltemade-Thema des Spiels

Die sportlichen Leistungen des FC Bayern geraten bei der Klub-WM sowieso vermehrt in den Hintergrund. Dafür sorgen die Transferplanungen für deutlich mehr Diskussionen.

Klar ist: Der FC Bayern und Nick Woltemade sollen sich über einen Wechsel einig sein. Nur der VfB Stuttgart, bei dem er noch bis 2028 unter Vertrag steht, haben ihn für unverkäuflich erklärt. Die Schwaben verlangen wohl 100 Millionen Euro Ablöse, während die Bayern eher 30 bis 40 Millionen zahlen wollen.

Für Dazn-Experte Tobias Schweinsteiger ist klar, dass er "definitiv einer für Bayern" ist. Und stellt direkt den großen Vergleich mit Thomas Müller an: "Er ist ein Zehner und spielt anders als andere. Er würde dem FC Bayern eine gute Alternative zu Harry Kane und Jamal Musiala geben". Zudem sei er eine Verstärkung "über Jahre hinaus". Und noch eine Sache würde ihn an Müller erinnern: die unterhaltsamen Interviews.

FC Bayern: Eberl wettert über Woltemade-Debatten

Auch Sami Khedira sieht, dass Woltemade "sehr viel, sogar fast alles" für die Bayern mitbringe. Gleichzeitig kritisiert er die Debatte um Ablöse, Gehalt und Verhandlungen.

"Die Herangehensweise von beiden Seiten ist nicht optimal. Auch vom VfB, weil sich niemand äußert. Das, was über Dritte gespielt wird, finde ich schwierig", ordnet er ein. Gleichzeitig schränkt er ein: "Die Diskussionen sind sehr emotional und nicht fair gegenüber beiden Vereinen und Max Eberl", sagte er bei Dazn.

Ähnlich sieht das auch der Bayern-Boss Eberl: "Man kann gar nicht mehr sachlich reden, weil so viel Polemik drumherum ist." Er machte bei Dazn klar, dass der FC Bayern "keine Mondpreise" bezahlen wird. "Wenn es utopische Preise gibt, muss man das akzeptieren und geht auf den nächsten Spieler. Wir haben einen Plan im Kopf."

Doch genau das hinterfragt Khedira. "Ich weiß nicht, ob er das Transferziel Nummer 1 war. War das deine klare Idee?", fragte er in Abwesenheit von Eberl nach den Absagen von Florian Wirtz, Nico Williams, Jamie Gittens und Bradley Barcola.

Zitat der 90 Minuten

Kommt natürlich auch nicht ohne einen weiteren Verweis Richtung Nick Woltemade aus.

"13 Millionen Euro gibt es für das Viertelfinale. Das wäre ein Achtel Woltemade", sagte Dazn-Kommentator Max Siebald vor dem Anpfiff.

Auch nicht Nick Woltemade: Dafür erzielte Leon Goretzka einen sehenswerten Treffer. Bild: AP / Lynne Sladky

Zahl des Spiels: 39

Es gibt Spieler, die suchen sich mit 39 Jahren nochmal eine neue Herausforderung wie beispielsweise Mittelfeld-Ikone Luka Modrić. Und dann gibt es Vincent Kompany und Filipe Luis: die jüngsten Trainer des Turniers mit 39 Jahren.

Am Ende behielt Kompany mit den Bayern die Überhand, doch unter anderem mit dem Sieg über den FC Chelsea in der Gruppenphase hat Filipe Luis mächtig Eindruck auf dem Trainermarkt hinterlassen. Kompany lobte das gegnerische Team als "sehr komplett".

Und genau das war im Spiel zu sehen: Flamengo war giftig in den Zweikämpfen und spielte ansehnlichen Offensivfußball.

Kuriosität der Partie

Die Gefahr einer längeren Gewitterunterbrechung schwebt weiter über diesem Turnier. Bereits sechs Partien mussten aufgrund von Unwetter pausiert werden.

"Der soll hinne machen", forderte daher auch Sami Khedira Richtung Schiedsrichter Michael Oliver. "Ich habe vor dem Spiel auf die Wetterapp geschaut, dort wurde für 18 Uhr Gewitter angesagt." Da das Spiel um 16 Uhr Ortszeit angepfiffen wurde und der Unparteiische während der Trinkpause technische Probleme hatte, ging der bange Blick immer wieder auf die Uhr.

Wie es für die Teams weitergeht

Im Viertelfinale haben die Münchner nun die wohl schwerste aller Aufgaben: es geht am Samstag um 18 Uhr deutscher Zeit in Atlanta gegen Paris Saint-Germain.

Der Champions-League-Sieger hatte zuvor Inter Miami keine Chance gelassen und sich mit 4:0 durchgesetzt. "Die sind momentan das beste Pferd im europäischen Stall und trotzdem sind sie schlagbar", sagt Thomas Müller bereits vor der Partie bei Dazn.