
Julian Nagelsmann wird Jamal Musiala im Sommer fest als Stammspieler einplanen.Bild: IMAGO images / Contrast
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Das DFB-Team hat sich für das Final Four der Nations League qualifiziert. Im Sommer spielt die Nationalelf im eigenen Land um den Titel. Bundestrainer Julian Nagelsmann will dem Titelgewinn alles andere unterordnen.
24.03.2025, 10:4324.03.2025, 10:43
Am Ende wurde es noch einmal richtig knapp: Nach einer berauschenden ersten Halbzeit, in der sich das DFB-Team eine 3:0-Führung gegen hilflos überforderte Italiener erspielt hatte, kam der ewige Rivale überraschend zurück. In der Nachspielzeit glich die Squadra Azzurra aus, die letzten Sekunden aber verstrichen ohne weitere brenzlige Situation.
So reichte der Mannschaft von Julian Nagelsmann nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel das wilde 3:3 am Sonntagabend zum erstmaligen Einzug ins Final Four der Nations League.
"Die erste Halbzeit war tatsächlich, glaube ich, sehr, sehr sexy anzugucken, da haben wir wirklich einen guten Ball gespielt, hatten absolut die Kontrolle", freute sich DFB-Kapitän Joshua Kimmich, der an allen drei Treffern direkt beteiligt war, bei RTL über den guten Auftritt vor der Pause.
Aus dem zweiten Durchgang wiederum, der fraglos der schlechtere aus deutscher Sicht war, zog Nagelsmann etwas Positives:
"Ich finde, die Erkenntnis aus diesen Partien ist für uns Weltklasse. Vielleicht ist es für uns auch besser, wenn wir heute nicht 4:0 gewinnen, sondern merken, was wir leisten können, wie gut wir Fußball spielen können, aber dass wir diesen guten Fußball einfach über das ganze Spiel zeigen müssen."
Die Herausforderungen und Gegner für das DFB-Team werden in den kommenden Monaten schließlich noch größer.
DFB-Team: Nations League und Klub-WM liefern Stresstest
Am 4. Juni wird die deutsche Nationalmannschaft in München gegen Portugal spielen. Das Starensemble rund um Cristiano Ronaldo hat die Nations League bereits einmal gewonnen. Selbiges gilt für die anderen beiden Halbfinalisten Frankreich und Spanien.
Auf eine der beiden Nationen wird das DFB-Team beim Final Four ebenfalls treffen, denn es gibt neben dem Endspiel auch ein kleines Finale. Beide Partien steigen am 8. Juni.
Für einige Nationalspieler werden diese beiden Partien den Schlusspunkt einer langen Saison darstellen. Für die vielen Stars des FC Bayern und des BVB hingegen wird es nur ein Zwischenstopp sein. Denn für sie geht es nach der Nations League noch zur Klub-WM in die USA.
Diese wird in diesem Jahr erstmals als großes Turnier mit 32 Teilnehmern über vier Wochen ausgetragen, am 15. Juni geht es los. Antonio Rüdiger ist dann mit Real Madrid ebenso dabei wie Yann Aurel Bisseck mit Inter Mailand. Die Bayern haben zuletzt vier DFB-Profis gestellt, der BVB drei.
Julian Nagelsmann wird "keine Rücksicht" auf Klub-WM nehmen
"Bei dem Turnier können wir keine Rücksicht nehmen. Ich glaube, das versteht auch jeder", kündigte Nagelsmann am Sonntagabend bereits an. Nach dem letzten Bundesliga-Spieltag am 17. Mai wird es für die Profis der Topklubs also nur eine kurze Verschnaufpause geben. Sofern sie denn nicht ins Finale der Champions League einziehen, das findet nämlich am 31. Mai statt.
Die Klub-WM bezeichnete der Bundestrainer als "brutale Belastung". Er sei "kein Trainer, der die Scheuklappen unten hat und sagt: 'Das ist mir egal.' Es ist aber ein Finalturnier, da kann ich keine Rücksicht nehmen."
Auch nicht auf den FC Bayern, den BVB oder Real Madrid. Deren Stars müssen sich im Sommer also auf ein knallhartes Programm einstellen. Immerhin aber liest sich der Einstieg in die Klub-WM für alle machbar: Die Bayern starten gegen Auckland City, der BVB gegen Fluminense.
Sandro Wagner verlässt den DFB – nicht im Streit, sondern aus Sehnsucht nach mehr Verantwortung. Der 37-Jährige strebt den Posten als Cheftrainer an. Noch ist unklar, wohin es ihn zieht.
Sandro Wagner hat sich entschieden. Nach der Nations League im Juni wird der 37-Jährige seine Arbeit als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft beenden – nicht aus Frust, sondern weil es ihn nach mehr drängt.