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DFB-Team: Andreas Rettig verteidigt Julian Nagelsmann gegen Kritik

07.09.2025 - Fu�ball, 2025/2026, L�nderspiel, WM-Qualifikation Europa, Deutschland - Nordirland: Julian Nagelsmann Trainer - Deutschland DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUEN ...
Julian Nagelsmann sieht sich Kritik ausgesetzt.Bild: IMAGO images / Noah Wedel
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DFB-Team: Andreas Rettig verteidigt Julian Nagelsmann gegen Kritik

Für die deutsche Nationalmannschaft stehen zwei wichtige Länderspiele an. Julian Nagelsmann gerät vorab in die Kritik, erhält aus den Reihen des DFB aber Rückendeckung.
09.10.2025, 13:3609.10.2025, 13:36

Nach dem durchwachsenen Start in die WM-Qualifikation geht das DFB-Team bereits mit einer gewissen Portion Druck in die aktuelle Länderspielpause. Luxemburg und Nordirland lesen sich auf dem Papier zwar wie einfache Gegner, Siege müssen aber zwangsläufig her. Denn aktuell liegt die deutsche Nationalmannschaft drei Punkte hinter der Slowakei.

Das zweite Duell mit den Osteuropäern steht erst zum Abschluss der Quali-Runde Mitte November an. Bis dahin darf sich die Mannschaft von Julian Nagelsmann keine weiteren Ausrutscher erlauben. Andernfalls müsste das DFB-Team wohl den Umweg über die Play-offs gehen, um ein Ticket für die WM 2026 zu ergattern.

Andreas Möller kritisiert Julian Nagelsmann wegen WM-Ansage

Das wiederum entspräche nicht dem Selbstverständnis. Der Bundestrainer hat schließlich bereits im Sommer 2024 den WM-Titel als Ziel ausgerufen. Eine Ansage, die nicht allen gefallen hat. "Ich bezweifle, dass Nagelsmann dem Team einen Gefallen damit getan hat", schreibt etwa Andreas Möller in seiner Kolumne für den "Kicker".

Der Weltmeister verweist darauf, dass es beim Gewinn des WM-Titels 1990 sowie des EM-Titels 1996 anders gehandhabt wurde. "Die Ambitionen und der feste Glaube haben sich im Verlauf entwickelt", erinnert sich Möller. Die Überzeugung müsse auch heute aus der Mannschaft heraus erwachsen:

"Es ist nicht die Aufgabe des Trainers, seinen Spielern mit öffentlichen Ansagen Selbstvertrauen sozusagen aufzuerlegen. Das erhöht letztlich nur den Druck – doch der ist für eine deutsche Mannschaft ohnehin immer ausreichend vorhanden."

Rückendeckung für Nagelsmann: Rettig widerspricht Möller

Andreas Rettig, Geschäftsführer Sport beim DFB, hat da eine andere Meinung. "Ich finde es gut, wenn der Trainer ambitionierte Ziele nennt", sagt er im Podcast "Fußball MML Daily".

Dabei verweist er auch auf einen Mann, der 1990 an der Seite von Möller gespielt hat: Rudi Völler, der mittlerweile DFB-Sportdirektor ist. "Rudi ist mit seiner Erfahrung von vier WM-Teilnahmen etwas zurückhaltender gewesen", befindet Rettig, analysiert dann aber: "Er meint dasselbe, wenn er sagt, dass wir schwer zu schlagen sind. Wenn wir schwer zu schlagen sind, können wir auch Weltmeister werden."

Als "größtes Problem" auf dem Weg dahin erachtet der DFB-Geschäftsführer die momentanen Ausfälle. Stützen wie Antonio Rüdiger, Jamal Musiala oder Kai Havertz fallen aktuell aus. "Wenn du dich in dieser Phase befindest, und dir brechen diese Spieler alle weg, dann ist es schwierig", sagt Rettig. "Dann kannst du erzählen, was du willst – sie fehlen."

Rettig hat nur eine Nagelsmann-Idee missfallen

Möller hingegen sieht auch ein Problem in Nagelsmanns regelmäßigen Änderungen. "Er muss die Experimente bald mal beenden, zu klaren Entscheidungen kommen – und an diesen festhalten", fordert der Ex-Profi im "Kicker". Dazu zählt er auch Anpassungen im Laufe des Spiels: "Wenn ich sehe, dass nach der Einwechslung ein Zettel auf dem Platz herumgereicht wird und sich mehrere Spieler erst mal neu orientieren müssen, werde ich skeptisch."

Rettig wiederum lobt genau diese Flexibilität von Nagelsmann, dessen In-Game-Coaching. Auch erkenne er die Handschrift des Bundestrainers, wenn er sich die Spiele des DFB-Teams anschaut.

Insgesamt ist der 62-Jährige voll des Lobes. Einen kleinen Kritikpunkt findet er aber trotzdem, als er auf das kurzzeitige Experiment mit Kai Havertz als Linksverteidiger angesprochen wird. "Er hat schon einmal bessere Ideen gehabt", erklärt Rettig schmunzelnd.

Havertz erzielte dabei zwar einen Treffer, das Testspiel gegen die Türkei im November 2023 ging aber dennoch mit 2:3 verloren. Das Experiment auf der Position des Linksverteidigers war damit beendet.

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