Die Orlando Magic haben in der NBA zuletzt etwas zurück in die Spur gefunden. Das Team der drei Deutschen Moritz Wagner, Franz Wagner und Tristan da Silva hat drei der jüngsten fünf Partien gewonnen. Am Sonntagabend etwa setzte sich das Franchise aus Florida mit 112:111 gegen die San Antonio Spurs durch.
Das hatten die Orlando Magic vor allem einem stark aufgelegten Franz Wagner zu verdanken. Der Berliner verbuchte 33 Punkte und zwölf Rebounds. Mit einer cleveren Aktion lieferte er obendrein einen viralen Clip ab.
Nach einem deplatzierten Wurf drohte der Ball ins Aus zu trudeln, Franz Wagner aber sprang hinterher. Während er mit dem Ball in der Hand in der Luft stand, forderte er per Handzeichen und Ruf ein Timeout. Die Schiedsrichter gaben das Timeout, Orlando blieb damit in Ballbesitz.
"Das war ein absoluter Gamewinner, denn durch diese Posession haben wir gewonnen", stellte Bruder Moritz Wagner die Bedeutung dieser Aktion in seinem Podcast "Kannst du so nicht sagen" heraus. Lachend führte der NBA-Star aus: "Er hat gesagt, er hat das schon mal trainiert. So ein Streber!"
Moritz Wagner selbst stand bei dem genialen Move seines jüngeren Bruders nicht auf dem Court. Er hat sich kurz vor Weihnachten einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen, ein Comeback noch in dieser Saison bereits ausgeschlossen.
Live dabei aber war der 27-Jährige trotzdem. So posteten die Orlando Magic auf Instagram mehrere Bilder, die den Berliner am Spielfeldrand zeigen. Vor dem Spiel tauschte er sich dort mit Satou Sabally und einer Delegation von Alba Berlin aus. Der Hauptstadtklub war mit einem Jugendteam angereist.
Während des Spiels war Moritz Wagner dann nicht einfach nur Zuschauer. "Ich will nicht auf der Bank sitzen und Löcher in die Luft gucken", berichtete er in seinem Podcast. Mit seinen Trainern habe der Berliner daher darüber gesprochen, wie er eingebunden werden kann, um "nicht durch meinen Trainingsanzug, sondern durch eine Aufgabe, die ich bekomme, herauszustechen".
Gemeinsam habe man eine Lösung gefunden, die Moritz Wagner nun ausführlich erklärte:
Der 27-Jährige hofft auf einen nachhaltigen Lerneffekt durch diesen Perspektivwechsel. "Wenn ich wieder spiele und der Schiri mir auf den Keks geht, will ich mich in der Situation erinnern, dass noch so viele andere Sachen zum Spiel gehören", erklärte er. Lachend führte er aus: "Worauf kann ich mich konzentrieren, damit der Vogel mich jetzt nicht aufregt."
Mit einem lustigen Vogel hatte es Moritz Wagner indes auch schon einmal abseits der NBA zu tun. Für den Basketballfilm "Hustle" stand er gemeinsam mit Adam Sandler vor der Kamera. An die Dreharbeiten denkt er gerne zurück. "Korrekter Dude, muss man sagen – sehr entspannt! Die zwei, drei Tage am Set waren eine tolle Erfahrung."
"Ich habe auch hinterher mit ihm geschrieben. Er hat mich zum Dinner mitgenommen, mit seinen Kumpels. Da war die Hälfte der Kindsköpfe dabei, das ist richtig lustig." Womöglich ist demnächst ja mal Zeit für eine Reunion.