Nach einer halben Ewigkeit, in der er U16- und U17-Mannschaften des DFB betreute, wurde Christian Wück als neuer Trainer für die Frauen-Nationalmannschaft auserkoren.
Nachdem diese bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 die Bronze-Medaille errungen hatte, musste sie einen Generationenwechsel vollführen. Denn mit Horst Hrubesch, Alexandra Popp, Martina Hegering und Merle Frohms haben sich nach dem Turnier der Trainer, die langjährige Kapitänin sowie zwei zentrale Stützen der vergangenen Jahre verabschiedet.
Wück war früher Bundesliga-Spieler und ist als Trainer dafür bekannt, junge Spielerinnen zu fördern sowie ein Team zu einer Einheit formen zu können.
Hier gibt es alle Infos über Christian Wück.
Über Christian Wücks Privatleben ist nicht allzu viel bekannt. Wück hat eine Ehefrau und zwei Töchter. Letztere erwähnte er 2023 nach dem Sieg der U17-Weltmeisterschaft als Trainer im RTL-Interview: "Ich möchte noch jemanden grüßen: meine beiden Töchter Cathi und Cara, die Luise, die Franzi und den Kilian." Wer letztere drei Personen sind, ist hingegen nicht bekannt.
Zumindest über erwähnte Tochter "Cara" ist aus einem Bericht der "Westfälischen Nachrichten" aus dem Jahr 2007 bekannt, dass sie Caralina heißt. Sie wurde damals geboren, zu dem Zeitpunkt war Christian Wück noch Trainer bei Rot-Weiß Ahlen in der Dritten Liga.
Christian Wück debütierte 1990 als damals drittjüngster Spieler der Bundesliga mit 17 Jahren und 133 Tagen für den 1. FC Nürnberg. In den kommenden Jahren spielte er zudem noch für den Karlsruher SC und den VfL Wolfsburg in der Bundesliga und im Uefa-Pokal und für Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga.
Mit 29 Jahren beendete Christian Wück seine Spielerkarriere vorzeitig als Sportinvalide. Im ARD-Interview erklärte er dazu jüngst:
Christian Wück arbeitete vor seinem Engagement bei der Frauen-Nationalmannschaft viele Jahre im Nachwuchsbereich des DFB. Dort betreute er mehrere Jahrgänge zwischen der U15 und U17. Der Höhepunkt des Erfolgs war dabei das Jahr 2023.
Wück gewann mit der damaligen U17 zunächst im Sommer die Europameisterschaft in Ungarn und im Winter die Weltmeisterschaft in Indonesien. Spieler bei beiden Turnieren waren etwa Max Moerstedt von der TSG Hoffenheim, Paris Brunner, damals noch aus der Jugend des BVB, heute mittlerweile bei Cercle Brügge, und Assan Ouédraogo, damals noch Schalke 04, heute Bundesliga-Profi bei RasenBallsport Leipzig.
Auch Noah Darvich, der aktuell bei zweiten Mannschaft des FC Barcelona Stammspieler ist, war bei beiden Turnieren als U17-Kapitän dabei. Bei der Siegerehrung der WM gab er Trainer Christian Wück den Pokal, damit dieser ihn als Erster in die Höhe recken darf.
Nach den Olympischen Spielen im Sommer 2024 hörte DFB-Trainer Horst Hrubesch, wie geplant, auf. Sein Nachfolger als Coach der deutschen Frauen-Nationalmannschaft wurde Christian Wück.
In dieser neuen Rolle muss Wück einen Generationenwechsel hinbekommen und eine junge Mannschaft aufbauen – auch um eine neue Kapitänin. Denn in Wücks erst zweitem Spiel feierte die langjährige Spielführerin Alexandra Popp ihren Abschied aus der deutschen Nationalmannschaft.
Als ihre Nachfolgerin bestimmte Wück in den ersten Spielen Giulia Gwinn.
Über das Gehalt von Christian Wück als Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sind keine Informationen bekannt.
Christian Wück hat sich in seiner Karriere viele Freunde gemacht. Er gilt als sympathisch und beliebt bei seinen Spieler:innen. Dennoch gibt es noch immer eine Gruppe an Menschen, die Wück eher feindselig gestimmt ist: die Fanszene des BVB. Doch wieso das? Als Wück 1992 als 18-Jähriger für den 1. FC Nürnberg spielte, traf er in einer entscheidenden Partie im Saisonendspurt auf Borussia Dortmund.
In einem Zweikampf mit dem BVB-Verteidiger Günter Kutowski hob Wück ab – und der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelten die Clubberer, Wück selbst erzielte den 2:1-Endstand. In der Folge verspielte der BVB die Meisterschaft und laut missgünstigen Dortmund-Fans nahm das Unglück seinen Anfang mit Wücks Schwalbe. "Wück, du Sau", hieß es von den Schwarz-Gelben.
Gegenüber "Spox" erklärte Wück Ende 2023: "Wenn ich in Dortmund einen Fan treffe, werde ich noch darauf angesprochen. Es kann auch noch vorkommen, dass ich deswegen beleidigt werde. Irgendwann muss doch aber einmal ein Generationenwechsel stattfinden." Dennoch gab Wück zu, einen Elfmeter hätte es damals nicht geben sollen: "Das hätte man nicht pfeifen müssen."